
dig hier mittheilen mufs. Der Veldcornet Ignaz
Mü l l e r befand sich unter den (Kolonisten, welche
J a cob van R e e n e n auf dem oft erwähnten Zuge
ins Kafferland begleiteten, dessen BekanntmachungI
das Publicum dem englischen Capitain Riou ver-l
dankt. Die Reisenden fanden, je weiter sie auf!
ihrem Wege vordrangen, desto mehr Elephantenl
und erlegten deren täglich, wie denn die HoffnungI
auf den Gewinn des Elfenbeins wohl die mehrstenl
zur Theilnahme an dieser beschwerlichen Reise ge-l
lockt haben mochte. Es ist aus dem Journal undl
aus Ba r r ows Reise bekannt, dafs einer der Ge-J
führten, Namens W i l l em Pr ins , auf der Elephan-I
tenjagd unglücklich ums Leben kam. Mül le r warI
Augenzeuge dieses Vorfalls gewesen und erzähltes!
davon folgende interessante Umstände. Er undl
P r in s befanden sich allein auf der Jagd und ent-l
deckten die Spur eines grofsen Elephanten, den siel
bald auf dem Abhange eines kahlen, lang gedehn-L
ten Hügels wirklich antrafen. Nun ist es RegelJ
dafs man dem Elephanten die Höhe abzugewinnenj
und ihm von oben beizukommen suche, um iml
Falle der Noth gegen den Gipfel des Berges ent-l
fliehen zu können, wohin mit gleicher Schn eilig-1
keit zu folgen, den Elephanten seine KörpermasseI
hindert. Das versäumte Pr ins und schofs zu frühl
aus zu grofser Entfernung, indessen der Elephant I
sich auf einem höhern Puncte befand, als er undl
sein Gefährte. Das verwundete Thier stürzte grim-l
mig auf die Jäger heran, die sich eiligst auf ihreI
Pferde geworfen hatten und an dem Rande des Abhanges
hin zu entfliehen suchten. Aber der Ele*|
phantij
phant, der auf so günstigem Terrain geschwinder
I läuft als ein Pferd, holte sie- schnell ein und war
bald so nahe, dafs er mit dem Zahne an Mül l e r s
Schenkel hinstreifte, der unglücklicherweise von
den beiden Flüchtlingen ihm der nächste war. Schon
'ergab sich dieser in sein unvermeidliches Schicksal
und suchte noch vergebens sein erschöpftes Pferd
lin schnellem Gallopp zu setzen, als er mit einem—
^ale das Ungeheuer neben sich heftiger schnauben
[hörte und den gewaltigen Rüssel hoch aufgehoben
(über seinem Kopfe erblickte. Aber nicht ihm, sondern
dem Nebenmann galt es, der£in einem Augenblick
über ihm weg vom Pferde gehoben, in
[die Luft geschleudert und zertreten war. Erst der
[Anblick des reuterlos neben ihm her laufenden
¡Pferdes brachte Mü l l e rn zur Besinnung zurück»
jer sah sich um nach dem unglücklichen Freund,
Wen eben der Elephant 'mit wüthenderh Ungestüm
feerstampfte, und überzeugte sich mit Staunen, dafs
las kluge Thier sich den gemerkt habe, der es
verwundet hatte, und auf den nun allein seine
Lanze Rachgier gerichtet war. Mü l l e r holte diff
|brigen Gefährten herbei, man suchte die zerrisse-
en Ueberreste des Unglücklichen zusammen, um
jie zu begraben, als der Elephant, um den man
»ich nicht weiter bekümmert hatte, aus einem na-
■en Gebüsch aufs Neue heranstürzte, * die unvorbereiteten
Reisenden in die Flucht jagte und sich
pit neuer Wuth auf den schon genug zermalmten
jeichnam warf. Während er damit beschäftigt
■sr, ward er von den nunmehr wieder gerüstet
iurückkehrenden Jägern glücklich erlegt,
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