
dere zu ersetzen und der Wunsch, dem Publieum etwas möglichst
Vollkommnes zu liefern, liefsen keine beschleunigte Vollendung
der Karte zu und sind hauptsächlich Schuld an der
verspäteten Ausgabe dieses ersten Theils meiner JVeisebeschrei-
bung geworden, der seit dem Anfänge dieses Jahrs fertig gedruckt
ist, Wenn indessen ungeachtet dieses sorgfältigen Stre-
bens der Leser mit mir noch vieles an der beabsichteten V o llkommenheit
vermifst,’ so erkenne er auch mit mir, dafs wir
in einer Zeit leben, .die der Darstellung vo llen d e te r 'K unit*
werke nichts weniger als günstig ist, und dafs in einer solchen
auch der liberalste Verleger Ansprüche auf die Billigkeit des
Publicums und des Schriftstellers zu machen hat, Ich darf
mit Zuversicht versprechen, dafs der zweite Band dieses W e r kes
auch von dieser Seite reicher ausgestattet sein werde, da
w i r , weniger von der Z eit gedrängt und schon' durch manche
harte Erfahrung gewitzigt, die Hindernisse zu vermeiden und
zu besiegen wissen werden, die bisher unsrer guten Absicht
SO oft im Wege standen.
Das Verdienst soll aber meine Karte wenigstens" haben,
dafs sie als treu und wabr zu erkennen sei, wie mein schriftlicher
Bericht selbst. Darum w ill ich nun noch ehrlich bekennen,
wo es ihr hauptsächlich feh lt, damit ein späterer
Reisender auf diese Fehler sein Augenmerk richte und die
Karte einst um eben so Vieles verbessert darstelle, als sie
selbst ihre Vorgängerinnen übertrifft,
Was die nächsten Umgebungen der Capstadt anlangt, so
ist hier Alles so gut, wie es der kleine Maalsstab nur immer
erlaubt *) und Vieles ansehnlich richtiger als bei iB a r r ov®.
Aber gleich die Lage der Saldanhabay ist noch durchaus nicht
sicher. Auf der B a r r o w s c h e n Karte liegt sie ohne allen
Zweifel um einige Minuten zn südlich, dagegen auf meinen
capijchen Originalkarten so weit nördlich, dafs ich einen Irr-
thum des Zeichners vermuthen mufs, -Ich habe daher von
vier sämtlich von einander abweichenden Breitenbestimmungen
das arithmetische Mittel genommen und sie danach ge*)
Eine Karte von der Cap - Halbinsel in ziemlich grofsem Maafs-
stabe wird zum dritten Bande geliefert, •
legt, «0 daß denn auch die Entfernungen von der Capstadt
und von Tülbagh u. s, w. jetzt genau damit Zusammentreffen.
— Wenn ich mich ferner rühmen darf, da* Gebirge von
Hottentottschholland, Stellenbosch, Paarl u. s. w. bis an die
Quellen des Qlifantsriviers sehr richtig dargestellt zu haben,
so kann ich ein Gleiches nicht von dem T b e ile preisen; der
weiter hinauf folgt, Freilich ist der Lauf des Qlifantsriviers
und was zunächst an unsrer Reiseroute liegt, möglichst verbessert,
jedoch bleibt westlich von da ein grofses Stück Land
nebst der Küste, das gröfstentheils von der B a r r o w s c h e n
Karte entlehnt ist und für dessen Richtigkeit ich nicht ein-
stehen kann. Dasselbe gilt von dem Gebirge östlich vom
Olifantsrivier bis nach dem O n - der - Bokkeveld hinauf, das
ich ebenfalls nicht selbst bereist, sondern nur nach den besten
Quellen und Berichten entworfen habe, D ie Kkatnie^bergen
und Koperbefgen sind nun gar noch ein unbekanntes Land
und warten, sowie alles, was dann weiter nach Norden folgt,
auf genauere Untersuchung. Desto mehr darf ich mir auf den
T h e il der Karte einbilden, der die Länder von der Südküste,
westlich vom Cap udgulhas, bis nach den Roggevelden hinauf
besonders von Tulbagh und Hexrivier bis dahin begreift, Ich
habe ihn dreimal durchreist und die Lagen der Orter gründen
sich gröfstentheils auf astronomische Ortsbestimmungen.
Besonders sind die Iiarroo, und die zunächst von unten und
oben daran stofsenden bewohnten Gegenden hier mit Sorgfalt
gearbeitet. Den Zwartebergen selbst wird man e s , wenn
ich etwa die sehr bekannte südliche Fronte ausnehme, leicht
ansehen, dafs es mir bei ihrer Entwerfung an genauer Kennt-
nifs ihrer innern Parthien fehlte, Ich habe nur eine sehr unvollkommene
Vorstellung von dem innern Zusammenhang« der
Thäler und Höhen, die dieser breite Gebirgszug m seinem
Innern bildet; es ist daher fürerst Alles nur, wie auf der B a r r
o w s c h e n Karte, als Andeutung zu betrachten. Da die merkwürdigen,
erst na<?h meiner Abreise entdeckten Tropfsteinhöhlen
in ’tKango, in der Folge wahrscheinlich die Reisenden
häufiger als bisher in jene Thäler locken werden, so ist zu
hoffen, dafs auch dieser beschwerliche T h e il der Colonie
bald richtiger werde dargestellt werden. D ie Küstenländer