
das Haus,’ bei welchem wir jetzt angelangt waren,
hatte deshalb äuf der trocknen Höhe angelegt werden
müssen, weil das vormalige Wohnhaus, welches
niedriger gestanden, einst der Wuth des
Stromes zur Beute geworden war. Wir erklom.
men jetzt die diesseitige Höhe und sahen unsre
Wagen jenseits glücklich den steilen Weg herab-
koüimeh und durch den Flufs ziehen.
Nach der Beschreibung der Colonisten konnten
wir den Weg, den wir zu nehmen hatten,
auch ohne Wegweiser nicht verfehlen. Aber, war
es die bei trübem Wetter früher eintretende Dunkelheit,
oder Mangel an Aufmerksamkeit, was uns
hinderte ihn zu finden, wir verirrten uns dennoch.
Nach der Aussage der Colonisten hatten wir noch
zwei Stunden bis zu unserm Nachtquartier zu reiten.
Es verflossen drittehalb, wir Waren auf einem
grofsen befahrenen Wege und noch immer keine
Spur von einer menschlichen Wohnung.' Ein starkes
Regenwetter, das erste auf der ganzen Reise,
das uns unterwegs überfiel , machte plötzlich Nacht
und durchnäfste uns alle bis auf die Haut. Glücklicherweise
waren unsre Frauenzimmer heute im
Wagen geblieben, und wir priesen deshalb schon
ihr Schicksal. Es ward Halt gemacht und ich ritt
mit Lieutenant Gi lme r voraus, den'Weg zu untersuchen,
imgleichen ward der Corporal der Dragoner
zurückgeschickt, um zu sehen, ob der Wagen
uns folge, oder ob sich die Spur des verlorenen
Weges wieder finden lasse. Nachdem wir eine
starke Viertelstunde geritten waren, ohne von einer
offenen Höhe irgend ein Licht, oder sonst ein
Zeichen von nahen Wohnungen entdecken zu können,
kehrten Wir ohne Tröst : ziir Gesellschaft zurück.
Es ward nunmehr beschlossen, ganz zurück-
zukehren und ein Nachtlager in der Pächterei am
Gauritsßusse zu suchen,- wiewohl die dicke Fin-
sternifs und der schlüpfrige Weg dies Unternehmen,
vorzüglich beim Hinabsteigen von den steilen
[Bergen, etwas gefahrvoll zu machen drohten. Bald
begegnete uns auch der wieder zürückkommende
Corporal,’ ohne von dem Wagen, noch dem Wege
eine Spur gefunden zu haben.' Er ritt indessen,
da er jetzt sicher War, dafs wir1 ihm folgten," ohne
[weitern Befehl abermals schneller voraus und kam"
pbald mit der seltsamen Nachricht zurück, unsre
[Damen,’ die nebst Herrn d e Mi s t , dem Sohne,
m Wagen gereist w a ren ,: seien ihm zu Fufs begegnet
und erwarten uns wenige hundert Schritte
oh'hier am Wege. Bald fanden wir sie und er-
uhren, dafs sie das Unglück gehabt, mit dem Walen
umzuwerfen, ohne jedoch bedeutenden Schaden
zu nehmen. Um noch bei Tage den Ort zu
¡erreichen, wären sie zu Fufs vöraiis gegangen, indessen
die Fuhrleute sich beschäftigt1 hätten’, mit
erbeigeholter Hülfe dem stark beschädigten Wa-
jgen wieder aufzuhelfen. Doch habe sie Nacht und
egen wie uns überfallen und .auf den Irrweg gerächt,
von welchem sie, ohne unser glückliches
rüheres Verirren, so leicht nicht zurückgekommen
pein würden. Sie bestiegen inzwischen einige der
osen Handpferde, die wir bei uns hatten, und
nter halb sCherzhaften, halb ernsten Betrachtun-
en über das Abentheuer und Uber den seltsamen