
theurer hatten aus Europa den Freiheitsfanatismusl
hinüber gebracht, und unter den, ohnehin von Ab i
ters her zu innerm Zwist und Ungehorsam geneig.l
ten Colonisten einen Revolutionsgeist rege gemacht,!
der bei ihrer Unwissenheit und Rohheit eine ebenij
so lächerliche als gefährliche Gestalt annehmeil
mufste, und ohne die Dazwischenkunft des Feindei
ßich wahrscheinlich bald über die ganze Colonielj
verbreitet, vielleicht sogar ihren Ruin herbeigeführl
haben würde. Der trostlose Zustand des, in poli|
tischen Spaltungen mit sich selbst entzweiten Mutl
terlandes, die Unsicherheit seiner damaligen RegieJ
rung und die Erschöpfung und Stockung seiner!
Kräfte, wodurch es gehindert ward, seiner Golonienl
eingedenk zu sein —• dies Alles hatte ohne Zweifel
viel dazu beigetragen, den Aufwieglern Gehör!
und Eingang zu verschaffen, und sie vor einem!
kräftigen Verfahren der Regierung, wie vor dem!
lauten, vielleicht wirksamen Unwillen der Bessergesinnten
zu bewahren. Es fehlte indessen viel, dafsf
die neue englische Verwaltung die üblen Folgen
dieses Freiheitschwindels ganz hätte unterdrücken,
können, zumal da man ihre wahre Absicht verkannte,
und nur das eigne politische Interesse vor
Augen behaltend, sie als Verfechter der Oranischen
Ansprüche betrachtete, gegen welche eben sich aufzulehnen,
man im- Begriff gewesen war *). Voiv
*) Diese Meinung war bei dem Angriff der Engländer so
al lgemein, dafs sie selbst auf die schnelle Abschliefsung der
Capitulation als Hauptursache mitwirkte. De r Oberst Gor-
don, der sie ahschlofs, war ein erklärter Anhänger der Ora-
uisclien Parthey. W en ig e T a g e nachher gab dieser übrigens
züglich in dem District Graaff-Reynett und dem
östlichen Theil von Zwellendam blieb der Widerwille
gegen die englische Regierung während der
ganzen Zeit ihrer Verwaltung vorherrschend. Man
brachte die Widerspenstigen zwar mit gewafiheter
Hand zur Ruhe, doch geschah dies mit so wenig
Vorsicht und Schonung, dafs das Übel dadurch
eher verschlimmert als gebessert wurde. Dazu kam
ein Zwist mit dem Kafferstamm, der die östliche
Grenze der Colonie bewohnt, und eben als in
GraafiF-Reynett höchst unverständiger Weise die
Hottentotten zur Bezwingung der rebellischen Bauern
gebraucht wurden, die darauf nach einem förmlichen
Treffen, mit Frau und Kindern in einen entlegenen
Winkel der Golonie flüchteten, brach ein O
zahlreicher Trupp jener Wilden längs t der Seeküste
in die Colonie ein, zerstörte die Wohnungen, verheerte
die Gärten und Felder, machte sich Bahn
mit Morden und Brennen und drang bis in das
Outeniqualand, in die Nähe der Mofselbay vor. Ein
Commando englischer Soldaten unter d,em General
V a n d e l e u r trieb sie zwar in ihre alten Grenzen
zurück, doch war dieser Kampf nicht leicht und
der glücklichere Erfolg ward erst mit manchem Opfer
erkauft, ja noch zur Zeit unsrer Ankunft dauerte
ein feindliches Verhältnifs zwischen den Kaffern und
der dermaligen Regierung fort *).
rechtliche Mann der W e lt das Gestäudnifs seines Irrthums
durch eigenhändige Entleibung,
| *) Das Publicum kennt einige unvollständige Nachrichten
über diese Vorfälle aus dem sten T h e il der Barrowsclien R e isen.
'Vo llständ ige r und treuer werde ieh sie an einem ändern
Orte dieses Werks liefern.