
y ) Wenn ein Colonist einen Kaffer beleidigt
soll derselbe sich nicht selbst rächen, sondern der
nächsten Magistratsperson oder dem Commandan-
ten in der Algoabciy Nachricht davon geben , welcher
alsdann dem Beleidigten vollkommene Genug,
thnung verschaffen wird.
Antwort: Dieser Forderung weiden sie treulieh
nachleben.
8) Dagegen soll ein Colonist eben so wenig
sich selbst rächen dürfen, und wenn er von einem
Kaffer beleidigt oder beraubt ist, sich bei dessen
Chef darüber beklagen. Man erwartet, dafs die
Oberhäupter in solchen Fällen das Geraubte ersetzen
und die Ruhestörer strafen werden.
Antwort: Dergleichen Missethaten sollen von
ihnen, mit dem Tode bestraft, ja selbst die Familie
des Räubers äusgerottet werden.
Dieser Vertrag ward nicht ohne grofse Mühe
zu Stande gebracht. Die dazu beauftragten Merrenj
mufsten sich deshalb drei Tage hinter einander zu;
den vorhingenannten Oberhäuptern begeben, die
denn immer mitten im Gespräch die Geduld verloren
und davon liefen und jedesmal, wenn man
aufs Neue mit ihnen anknüpfte, grofse Langeweile
dabei zu empfinden schienen.; . Mehrmals
waren sie im Begriff, ganz aufzubrechen, indem
sie theils Mangel an Lebensmitteln als Grund an-
gaben, theils ihre Furcht vor einem neuen Angriff
von G e i k a ’s Seite vorschützten, als welcher,
indessen sie hier beschäftigt würden, in ihrer Abwesenheit
ihr Vieh stehlen könne. Endlich kam
es denn, nachdem man sie, um sie nur zu halten,
die letzten Tage noch mit Proviant versehen hatte,
soweit zum Schlufs und nun wurden sie eingeladen
zu dein Gouverneur in das Lager zu kommen und
ihre Geschenke in Empfang zu nehmen. Aber nur
zwei,von ihnen, nemlich T h p l y und Amaass, i ,
wagten es, sich zu stellen und erhielten die, für
sie und die Uebrigen bestimmten Freundschaftsgeschenke,
die in allerlei Kleinigkeiten an Messern,
Spiegeln, Knöpfen, Corallen und Tabak bestanden.
Zum Gegengeschenk brachten sie zwei
Ochsen, und sagten, dies sei ihr. Friedensbrief.
Klaas Stuurnian, der sich eifrigst bemüht hatte,
die Unterhandlungen zu befördern, erhielt ähnliche
Geschenke und eine grofse Menge geringer
Kaffern, die an dem letzten Tage das Lager überschwemmten,
wurden wohl bewirthet und zum
Abschiede mit allerlei Kleinigkeiten beschenkt.
Der General liefs den Oberhäuptern nochmals
seine Vermittelung zu einem Frieden zwischen
ihnen.und G e i k a anbieten und lud sie ein, unter
seinem Schutz Gesandte mitzuschicken. Sie schienen
aber nach diesem Frieden niclit sehr begierig
und waren nur mit Mühe zu überreden, einen
Menschen mitzuschicken, der ihnen vori dem Resultat
der Unterhandlungen mit Ge i k a , sofern
»e sein Verhältnifs zu ihnen beträfen, Nachricht
bringen sollte.
Am aysten Mai kehrte der Gouverneur nach
der Algoakay zurück. Dert untersuchte er die