
liier ein ganz andres Ansehn, t war hochstämmig,
ästiger, frischer belaubt und miti weniger
starken Dornen besetzt, offenbar aber nicht speci.
fisch von jener verschieden. Auf den Hohen umher
begleitete uns noch immer die A lö e perfoliata,
Wir kamen über mehrere kleine Flüsse, die auf
ihrem Laufe von dem Gebirge ins Meer diese
Gegend durchschneiden und gelangten, bald nachdem
wir bei eintretender Dunkelheit über den
grcifsten und tiefsten von ihnen, den Duivenhoks.
i'ivier, gesetzt waren, zu dem Platz unsers Begleiters
Dupre. Durch die Hitze dieses Tages und
die Länge des Marsches (wir hatten sieben starke
Meilen zurückgelegt) waren die mehrsten der Gesellschaft
so ermüdet, dafs sie die guten Betten
unsers Wirths dem glänzenden Mahle vorzogen,
das uns hier dargeboten ward.
Mehr als in der ganzen übrigen Colonie bemerkt
man an den begüterten Bewohnern dieser
Gegend auch äufsere Spuren von Wohlhabenheit,
da sich hingegen z. B. in den Boggevelden, der
Reiche Von dem Aermsten weder in Kleidertracht
noch in häuslicher Lebensart unterscheidet. Die
einträglichere Rindviehzucht und der häufige Verkehr
mit der Capstadt , zu welchem sie veranlafst,
haben schon eine Art von Luxus herbeigeführt,
dem die geringere Classe der hiesigen Colonisten,
die sich gtöfstentheils vom Holzfällen nähren, entsagen
müssen. Die mehrsten gehn in feinerem
Tuch oder baumwollenen Zeugen, immer sehr reinlich
gekleidet und die Häuser sind fast durchaus
zierlich und geräumig gebaut, da es an Materialien
nirgends weniger fehlt als hier, denn'Bauholz haben
sie in der Nähe, Kalk liefern die Muschelschalen
des Strandes und Steine und Lehm giebt es in
Süd-Africa überall. Aus eben dem Grunde findet
m a n auch in diesem District (und fast sonst nirgends)
ordentliche Viehställe, in welchen das Vieh
bei Nacht angebunden wird, und glaubt bemerkt
zu haben, dafs dadurch manchen Seuchen
vorgebaut w e r d e d i e aus den schädlichen Wirkungen
früher Morgen-Nebel entstehen sollen.1
Das ‘Ganze dieses Orts gewährt abermals einen
erfreuliehen Anblick.' Das stattliche Haus, die
vielen Ställe und Wirtschaftsgebäude, die Werk-
Stätte der Sclaven, unter welchen hier besonders
j die Schmiede sehr geschickt sind,; ein grofser Gar-
[ten, in dessen Mitte der vorbeifliefsende Krombeks*
I rüder in einen Fischteich künstlich geleitet ist, vor
der Thür1' die reinlichenI Rasenplätze, das glatte
fette Hornvieh, dies Alles zeugt von Ordnungsgeist
und Betriebsamkeit, deren Spuren immer
wohltätig auf das Gemüth des Reisenden wirken,
wo er sie auch finde, r Ueberdies sind die Menschen
hier nicht so übertrieben bigott, wie irt den
eben durchreisten Gegenden und begnügen sich
in stillem religiösen Sinn mit ihren Morgen- und
I Abend- Andachten ( ohne ihre Devotion zum Aus-
I hängeschilde zu machen und beständig in frommen
I Ausdrücken zu reden. Ueberhaupt haben sie mehr
[ Lebenslust und Verbinden selbst ihre Andachts-
| Übungen gern mit sinnlichen Eindrücken, mit
| äufserlichem Anstand und Feierlichkeit, mit Auswahl
des Orts, mit Musik. In ihrer Unterhaltung sind