
Zufall, dafs wir un? . in einer regnichten, stock-
finstem Nacht, mitten in' einer unbekannten, wil-
den, unwirthbaren Gegend einander auf doppeltem
Irrwege glücklicherweise begegnen mufsten, setzten
wir un§ern Rückweg fort. Zugleich wurden, um
den Leuten, die man nach uns ausgesqhickt,haben
kopntp,. ejn, Reichen zu' geben, mehrere Pistolenschüsse
.gethap, und bald, kamen denn auch einige
junge .Leute, die bei dem Wagen gearbeitet hatten,
dann aber wegen des einfallenden Regens
über das Schicksal, der ; Fufsgänger in Besorgnils
gerathen waren, mit einem kleinen einspännigen
Karren an, auf welchen die Damen sieb setzten
und nunmehr glücklich in das Quartier gebracht
wurdet1* Wir selbst erreichten es unter häufigem
Gleiten und Stolpern der Pferde bald nach ihnen,
gegen edf Uhr, da wir eigentlich schon halb acht
hätten eintreffen sollen. Dem Wagen, auf welchem
das Kammermädchen noch geblieben war,
ward eine Laterne entgegengeschickt, und so kam
auch er denn noch in der Nacht glücklich hier an.
Wir befanden uns in dem Hanse einer Wittwe,
Namens Botha , das, obgleich es ziemlich geräumig
war, doch für die Zahl der Gäste kaum
Platz genug hatte- Denn aujser unsrer Gesellschaft
lebten, hier schon seit längerer Zeit einige der
Wirthin nahe, verwandte Familien, deren; Wohn-
plätze von den Kaffern verwüstet waren. Äfan
kann sich schwerlich eine Vorstellung von der
Verwirrung machen, die unsre späte Ankunft hiel
verursachte. Es wimmelte von Sclaven,. Hottentotten
, Kindern und Erwachsenen. Alles-lief durch
*
einander, theils die Gäste zu bewirthen, die das
böse Wetter alle in dem Hause zusammengedrängt
hatte , theils , um ein stilles Plätzchen zum Ruhen
u n d -Trocknen zu suchen. Die Kinder, die wegen
des vornehmen Besuchs von ihren gewohnten
Schlafstellen vertrieben waren, weinten und schrien
und wurden mit fast eben so lautem Ungestüm
von den Wärterinnen beschwichtigt, die Frauen,
dem Bewirthungsgeschäft fast unterliegend, schalten
mit dem trägen unbehülflichen Sclavenvolk, eine
Gesellschaft * fröhlicher junger Leute von unsrer
Gesellschaft und den begleitenden Golonisten safs,
unbekümmert um das Alles, unter lautem Gespräch
und häufigem Gelächter an der Ecke des Tisches,
der eben gedeckt werden sollte, und war den guten
dienstfertigen Frauen nicht weniger im Wege,
als unsre Hottentotten und Sclaven, die das durchnäßte
Gepäck von dem eben angekommenen Walgen
hereinschleppten und sich damit kaum durch
das Gewühl durchzudrängeh vermochten. Endlich
ward nicht ohne Mühe etwas mehr Ruhe und
Ordnung geschafft, das Abendessen aufgetragen
und dann einem jeden der Reisenden eine Stelle
angewiesen, wo er sich sein Feldbette aüfschlagen
konnte *V
*) W ir hatten in diesem und ähnlichen Fällen den Mangel
an S t r o h recht zu beklagen, der in der ganzen Colonie
herrscht, -weil das Korn nicht gedroschen, sondern von Pferden
ausgetreten wird. . Daher war es den Leuten unmöglich,
uns eine Streu zu machen, die uns o ft, wenn die Feldbetten
Jnafs oder mit den Wagen zurückgeblieben waren,' sehr willkommen
gewesen sein würde.