
rigkeiten ungeachtet ist dieser Pu-nct zu einem mi.
litärischen Etablissement vollkommen geschickt,
und eben deswegen besonders dazu geeignet, weil
eine feindliche Landung mit einem so geringen
Aufwand von Kräften abgewehrt werden kann.
Dazu kommt die Ergiebigkeit der benachbarten
Landstriche, die, auch wenn sie unbewohnt
wären, Holz, Wild, Salz und Viehweide in Ueber-
flufs bieten würden, und die, seit sie von Europäern
angebaut sind in ruhigen Zeiten, Getreide
und Früchte aller Art, selbst Wein hervorbringen
und der Viehzucht so günstig sind, dafs Fleisch,
Milch, Butter, Seife u. s. w. zu den wohlfeilsten
Preisen zu haben ist. Ja die Bay selbst bietet,
als eine der fischreichsten der ganzen Küste, einen
Ueberflufs an Lebensmitteln.
Was aber dies Etablissement besonders wichtig
macht, ist seine Lage in der Nähe der Kaffer-
schen Grenze und die Schnelligkeit, mit der man
von hieraus den Angriffen begegnen und Zwistigkeiten
zwischen diesen Wilden und den rohen
Colonisten in der Geburt ersticken kann. Es ist
daher von der holländischen Regierung nicht nur
auf die Unterhaltung der hiesigen Anlagen und
Gebäude vieles Geld verwendet, sondern überdies
einige Meilen von hier, auf dem Platze der Wittwe
S ch e p e r s , der Grund zu einem neuen Drostamte
und einem dabei befindlichen Dorfe gelegt,
das der Mittelpunct eines neuen Districts geworden
ist und den Familien-Namen des General-
Commissärs führt, nemlich Uitenhage. Der Hauptmann
A lb e r t i verwaltete in der Folge, sß lange
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die Colonie poch in den Händen der Holländer
war, das Amt eines Landdrosten dieses neuen
Districts und machte die Achtung, in welcher er
bei sämtlichen Colonisten stand, seinen Einflufs
auf die Oberhäupter der Kafferstämme, seine reichen
Kenntnisse und die mannichfachen vortrefflichen
Eigenschaften seines Characters, mit solchem
Erfolg für das Wohl dieses Landstriches geltend,
[dafs es, nachdem er kaum zwei Jahre unter seiner
Verwaltung gestanden hatte, als einer der
glücklichsten und ruhigsten Theile der Colonie an
jdie Eroberer übergeben ist. Ausführlicher werde
lieh von diesem Allen an einem ändern Orte reden.
Wir hielten uns fünf Tage in der Algoabay
■auf. Von hieraus wurden Boten an die Ober-
lhäupter der Kaffern gesendet, um sie zu einer
■Zusammenkunft mit dem General-Gommissär ein-
Izuladen, welcher die Absicht hatte, den Frieden
■der Colonisten mit ihnen, den General Janssens
■bereits abgeschlossen hatte, zu befestigen und sie
■wo möglich unter einander auszusöhnen, damit
Idie abtrünnigen Chefs unter ein gemeinschaftliches
■Oberhaupt zurückgeführt, mit ihrem innern Frie-
Iden zugleich die Ruhe der Coloniß gesichert und
■die Gefahr abgewendet werden möchte, dafs der
■schwächere besiegte Theil nicht stets seine Zu-
■Hucht in dem Gebiete der Holländer suche, wohin
■ihm sein Gegner zu folgen nicht wagen durfte.
Ehe ich zu der Darstellung des Zustandes die-
|ser merkwürdigen Nation übergehe und meinen
ILesern den Zusammenhang der frühem Begeben-
Iheiten entwickele, den sie nothwendig kennen