
welche als eine der giftigsten Thierarten in der
Colonie bekannt sind. In warmen Nächten ist
die Gefahr, von ihnen verwundet zu werden, gerade
am gröfsten, und noch wenige Wochen vor
diesem Abentheuer hatte ein gewisser v an W y k
das Unglück gehabt, dafs eine O U seiner besten Selavinnen,
eben als sie beschäftigt war, trocknes Holz
zusammenzuholen, von einem wahrscheinlich unter
der Rinde eines alten Stammes verborgnen
Seorpion in das Handgelenk gestochen wurde. Ob©
g leich man soogleich alle erdenklichen Mittel an-
wendete, die zu Gebote standen, starb dennoch
das Mädchen iS Stunden nachher an der brandig
gewordenen Entzündung. Bei der Kälte bleibt
dies gefährliche Insect in seinen Schlupfwinkeln,
und verliert in einer Art y o i i Erstarrung die Kraft
zu schaden.
Um unsre Lage vollends unangenehm zu machen,
überzog sich gegen Morgen der Himmel und
es ling an zu regnen. Zugleich brach der Tag an
und ein auf Kundschaft ausgesandter Dragoner
entdeckte in der Ferne eine kleine Hütte, aus
welcher ein alter Sclave hervorgezogen wurde, der
in dieser einsamen Gegend eine kleine Viehheerde
seines Herrn bewachte. Von diesem erfuhren wir
nun, dafs der Platz, auf welchem wir hätten übernachten
sollen, bereits drei Stunden hinter uns
liege, dafs wir uns allerdings auf dem rechten
WegUe nach dem Unter-Bokkeveld befanden und
die Wohnung von J a c o b L o uw noch heute würden
erreichen können. Ein Paar Thaler Trinkgeld
vermochten ihn endlich, zwei unsrer Dragoner zu
den
den Wagen Zit führen, damit unsre Leute von
Allem unterrichtet würden und uns sobald als
nioi lieh folgen möchten. Wir selbst safsen vor
I Sonnenaufgang wieder auf, durhhwateten nicht
I ohne Mühe den ziemlich tiefen und mit losen Stei-
I neu angefüllten Dornßufi und setzten dann un-
I sern Weg auf einer breiten betretenen Stralse längs
I einer Reihe von felsigen Hügeln weiter fort. Drei
I Stunden mochten wir so unter zunehmender Er-
I mattung der Pferde und Reiter fortgezogen sein,
I als sich uns ein stillestehender Wagen entdeckte.
■ Mitten auf dem hohen Meer kann die Erscheinung
I eines Schiffes nicht gröfsere Freude erregen, als
■ uns der Anblick dieses Wagens. Eine Colonisten-
Ifainilie war daneben gelagert, in einiger Entfernung
■ weideten die Ochsen. Eine junge hübsche Frau
■ lag krank in dem Wagen, ihretwegen hatte der
■ Mann die Reise nach dem Bade am Olifantsrivier
lunternommen,I doch war es unwirksam geblieben; sie kehrten jetzt in ihre Heimath zurück und dieser
Wagen war e s , dessen Spur uns gestern irregeleitet
hatte. Die Mutter der Kranken war beschäftigt
ein Stachelschwein zu kochen, das sie
gestern gefangen hatten, und bereitwillig theilte sie
lunsern Damen einige Tassen von der Brühe, die
ihnen schmeckte wie die schönste Bouillon , und
■ein Paar Stückchen Brod mit. Während man sich
■gegenseitig erklärte, holte der Mann seine Brann-
teweinflasche und vertheilte den geringen Vorrath
zur Stärkung unter die erschöpften Fremdlinge.
Ein Schnittchen Brod, das ein jeder zu seinem
Antheil erhielt, machte das Frühstück zu dem
I. I