
mit ihrer Hülfe sie, seine abtrünnigen Untertanen,
zum Gehorsam zurückzubringen. Da sie dies
erfahren, seien sie etwas mifstrauisch geworden und
wünschen den Gouverneur erst allein zu sprechen
damit er sie nachher friedlich mit G e i k a aus-
söhne.
Gleich darauf kam ein Abgesandter von Conga
an, der dasselbe wiederholte, was die Bürger ge.
meldet hatten. Diese stellten ihn als ersten Mini,
ster oder, wie sie sich nach den Begriffen von ihrer,
eignen Verfassung ausdrückten, als Heemraad
des Capitain C o n g a vor. Er ■v^rd schon vormals
von diesem in ähnlichen Geschäften gebraucht und
trug vor der Brust eine Kupferplatte mit dem Wap.j
pen des General D u n das, die er vor dem Ausbruch
des Krieges von dem damaligen Landdrost
zu Graaff- Reynett bekommen hatte. Sein Name
war Na c a b an e h ; er war ein Mann von mittlern
Jahren, hoher Statur, kriegerischen Ansehns und
festen Blicks. Er erzählte, dafs er vier Frauen
habe, die ihm aber so viel gekostet, dafs sein ganzer
Reichthum an Vieh darauf gegangen. Seine
Kleidung bestand in einem Krofs von Tigerfellen,
dessen Zipfel über der rechten Schulter zusammengebunden
waren, so dafs der Arm frei blieb; wenn
er ruhig stand, pflegte er das Vordertheil dieses
Mantels über die linke Schulter zurückzuschlagen,
Dann sah man an seinem linken Arm oberhalb des
Ellenbogens acht schöne Elfenbein-Ringe, jeden aus
e inem Stück geschnitten. An den Handgelenken
beider Arme trug er kupferne Ringe, Seine Len-
den waren mit doppelten Schnüren von aufgeroll/
ten Stückchen Kupfer geziert. Den Kopf schmückte
feine Art von Diadem, bestehend aus einem zollbreiten
Lederstreifen, auf welchem Glaskorallen
ton allerlei Farben in symmetrischen Figuren festenäht
waren und auf dem Scheitel ragte ein aufechtstehender
Quast von Quaggahaaren, ebenfalls
iit Korallen und Kupferplättchen verziert.
Er betrachtete mit Neugierde und Verwunde-
'ung die vielen fremden Gegenstände, die er hier
ah: die kleine Festung, die Casernen und den
eise-Apparat des Gouverneurs. Als er durch
hie Casernen ging, fand er die Soldaten eben beim
littagsessen und drückte seinen Beifall aus, über
hie Ordnung, die dabei herrsche. Er fügte hirizu,
hie Kaffem hätten zwar auch viel streitbare Manier
und liefsen diese keinen Mangel leiden, aber
s müsse doch ein grofser Herr sein, der so viel
eiches Volk habe, wie dieses. Denn wenn ein
eder der Soldaten ihm nur einen seiner blanken
'nöpfe äbgäbe, würde er ein reicher Mann sein
nd sie doch noch genug übrig behalten. Es sei
¡ihm unbegreiflich, wie ein jeder zwischen so vielen
Sachen das Seinige herausfinde u. s. w. Besonders
zog das grofse Schiff:, de Verwachtingy
auf welchem der letzte Truppentransport eben angekommen
war, und das sich auf den Wellen der
ungestümen Bay heftig bewegte, seine Aufmerksamkeit
auf sich und er stand lange am Ufer, um dem
mühsamen Ausladen der Waaren aus den Scha-
uppen zuzusehen. Als man ihm aber anbot, sich
nineinzusetzen und mit an Bord zu fahren, lehnte
w es ängstlich ab und erklärte» dafs er durchaus