
wie vorsichtig der Weg in beständigem Zickzack,
an dem Berge hin und her geführt ist, und wie
sorgfältig die bequemsten Stellen zu den Biegungen
ausgewählt sind. Weiter hinabwärts nahet man
einer weitklaffenden Seitenschlucht, an deren Rande
sich der Weg dann sicherer und schneller abwärts
wendet. Zur Seite rieselt hin und wieder eine
kühle, klare Quelle aus dem Schiefergestein, die
dem Reisenden, der, wie wir, in der senkrecht
auf den Berg strahlenden Naclimittagssonne hinabzieht,
ein sehr willkommnes Labsal bietet. Auf
der Hälfte der Höhe ^vird der Abhang immer buschiger
und belaubter, das nackte Gestein weicht
allmählich fruchtbarem Erdreich, und man sieht
zur Seite einzelne begraste Bergflächen, auf denen
Rinderheerden weiden, und die än die Matten
der Schweizergebirge erinnern. Endlich erblickt
man den Fufs des Berges und die noch übrigen
Windungen des schlängelnden W e g e s , zugleich
entzieht sich dem aufwärts gerichteten Blick der
Gipfel des Berges hinter den vorragenden Bänken.
, Ermüdet von anderthalbstiindigem Herabsteigen,
gelangten wir an die erste Pächterei dieses
Thals, dicht am Fufse des JVitsemberges, wo eine
Versammlung der achtbarsten Einwohner uns empfing
und Erfrischungen aller Arten uns dargeboten
wurden.
Noch vor 25 Jahren ging kein Fahrweg über
dieses Gebirge, und nur in einem weiten Bogen
durch die Mostertshoek, aufwärts in dem Bette
des Breede-RUder, konnte man von hiernach detn
halten Bokkevelde gelangen , ein Umweg von mehr
als
als der doppelten Länge der geraden Richtung.
Damals entwarf ein Mann von unternehmendem
Geist und vielen Kenntnissen, Namens P i en a a r,
(der Vater des Veldcornets) zuerst den kühnen
Plan, über den Schurfde- und Wusemberg eine
Strafse zu bauen, und führte ihn binnen kurzer
Zeit unter gewissen Begünstigungen des Gouvernements
und unter der Bedingung, die Wegegel-
Ider Zeitlebens zu geniefsen, glücklich aus, so dafs
[jetzt die Passage des Whseniberg, wenn sie in
[wohlunterhaltenem Zustande ist, der nicht minder
[beschwerlichen Mostertshoek von allen Einwoh-
Inern unbedingt'vorgezogen wird. Dieser Pi ena a r
Iwar ein Freund des Obersten G o r d o n und be-
Icleitete ihn auf allen seinen Reisen; keine Gefahr
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¡dünkte ihn zu grofs ; je mühevoller eine Unternehmung,
desto mehr fühlte er sich gereizt, sie in
¡Ausführung zu bringen. Er fiel ein Opfer dieser
¡Kühnheit; denn als einst eine Räuberbande von
¡Sclaven die Ruhe seines Bezirks mehr als je störte,
¡begab er sich allein und unbewaffnet mitten unter
¡sie, in der Hoffnung, ihnen durch sein Ansehn
¡allein, Achtung und Rückkehr von ihrem schändlichen
Leben zu gebieten; die rohen Menschen
¡aber mifsverstanden seine gute Absicht, fielen Uber
¡ihn her und ermordeten ihn.
Lieutenant G i lme r hatte dafür gesorgt, dafs
¡die ganze Gesellschaft in Roodezand ein beque-
|mes Unterkommen fand, indem es beschlossen
Iwar, hier längere Zeit zu verweilen, theils um
¡Berichte über den Zustand der politischen Angelegenheiten
in Europa aus der Capstadt abzuwarten,
I. P