
schäftigt waren, erschien ein Bastard-Hottentott,
der den General-Commissär aufsuchte, um sich
bei ihm über harte Behandlung seines Herrn zu
beklagen. Herr de M is t veranlafste den Bursehen
mit uns weiter zu reisen, liefs, als wir einige
Wochen später in die Gegend kamen, wo der Beklagte
wohnte, denselben nebst dem Veldcornet
des Districts vor sich kommen und verschaffte dem
Hottentotten sein Recht. Er blieb nachher in un-
sern Diensten und war einer der thätigsten und
treusten unserer schwarzgelben Dienerschaft.
Von der Mittagsruhe in brennender Sonnenhitze
fast nicht minder ermüdet, als von dem Ersteigen
des Berges, setzten wir, als es kühler zu
werden anfing, unsern Weg weiter fort, um neuen
und hartem Beschwerden entgegen zu gehen. Der
Muth der Gesellschaft, besonders die Standhaftigkeit
unsrer Damen sollte heute auf die erste
schwere Probe gestellt werden. Durch eine mangelhafte
Beschreibung des Weges nemlich, den wir
zu nehmen hatten, um eine etwa zwei Stunden
entlegene Pächterwohnung, unser heutiges Nachtlager,
zu erreichen, wurden O ' . wir verleitet, einer
frischen Wagenspur zu folgen, die zu unsrer Linken
abging und allerdings der zu nehmenden Richtung
besser folgte, als der wenig betretene Weg,
dem wir hätten folgen sollen. Es vergingen zwei
und drei Stunden , ehe wir unsers Irrthums endlich
inne wurden und unter der tröstenden Hoffnung,
dafs doch auch dieser Weg endlich zu Menschen
führen müsse, überfiel uns die Nacht. Wieder
umzukehren schien auf keinen Fall rathsam,
da wir uns dann eben so gut noch weiter von un-
serm Wege verirren konnten und die Richtung
nach Norden, in welcher wir jetzt fortzogen, uns
immer unserm Ziele näher bringen mufste. Glücklicherweise
gab uns das erste Mondesviertel ein
schwaches Licht, und sicherte uns wenigstens den
Weg, auf welchem wir einmal waren. Indessen
ermatteten unsre Pferde, die seit dem frühen Morgen
kein ordentliches Futter gehabt hatten, immer
mehr. Eins der meinigen, das vielleicht auf dem
Berge von einem schädlichen Kraut mochte gefressen
haben , w a r , bald nachdem wir den rechten I Weg verlassen hatten, krank niedergefallen. Noch
nicht ahndend, dafs wir auf einem Irrwege seien,
| hatte ich meinem Sclaven befohlen, bei dem kranken
Thiere zu bleiben, bis die Wagen kommen
und seine Kameraden ihm helfen würden, es fort-
zuschaffen. Die trostlose Lage des armen ^jährigen
Jungen, der nun vergebens auf Hülfe warten
mufste und von Hyänen und L öw en , deren Spuren
wir gerade heute zuerst gesehen hatten, angegriffen
werden konnte, fiel mir jetzt schwer aufs
Herz. Indessen waren wir jetzt zu weit vorgerückt,
um ihm ohne eigne Gefahr Hülfe senden
zu können, und es war zu hoffen, dafs er selbst
furchtsam genug gewesen sein w e rd e , bei einbrechender
Nacht das Pferd zu verlassen und den
Wagen entgegenzugehen j eine Hoffnung, die sich
nachher denn auch wirklich bestätigte.
Vergebens spähten wir in der Gegend, die
immer ebener und flacher zu werden schien, nach
allen Richtungen umher, ob nicht aus der Ferne