
schlagfertig, so wartet: man geduldig, bis er me],
den läfst, dafs er zum Streite gerüstet sei. Zum
Kampfplatz wählt man nun eine offene Fläche,
ohne Gebüsch und Felsengeklüft, um Jeden Ver»
dacht eines Hinterhalts zu entfernen. Hier nähern
sich beide Heere einander, in zwei Linien, unter|
lautem Kriegsgeschrei bis auf siebenzig oder acht-
zig Schritte. Dann fängt man an, die Hassagayenj
auf einander abzuwerfen, sucht den feindlichen
auf die 'obenbeschriebene Weise auszuweichen j oder
sie abzuwehren und bedient sich ihrer wieder ge-
gen den Feind. Der König oder sonstige Ober,
befehlshaber hält sich immer in der Mitte seiner
Linie auf und nimmt thätigen Antheil an dem]
Kampfe. Einige der Unterbefehlshaber stehen ne-j
ben ihm, die Uebrigen theils an der Spitze ihrer
Haufqn, theils hinter der Linie, um das Zurückwei-
chen zu verhindern. Nach und nach rückt man
näher und kommt nun bei hartnäckiger Gegenwehr
zuletzt mit dem Feinde ins Handgemenge, wo die
Hassagayen nicht mehr gebraucht werden, sondern
wo der Kirri endlich das Gefecht entscheidet]
Selten kommt es aber so weit, denn gewöhnlich
bleiben sie in der Ferne von einander, bis die
Flucht des einen Theils oder die Nacht dem Gefecht
ein Ende macht. Im letzten Falle ziehen
sich beide Theile einige tausend Schritte zurück,
stellen Vorposten aus und treten während der
Nacht in Friedensunterhandlungen. Fallen diese
fruchtlos aus, so mufs der zunächst angreifende
Theil aufs Neue sein feindliches Vorhaben anzei-
gen. Entscheidet aber die Flucht des einen ■: Hee-j
es den Kampf, so ist daran Niemand anders Schuld;
ls der Oberbefehlshaber, auf dessen persönliche
Tapferkeit Alles ankommt und dessen Zurückweihen
für Alle das Signal zur Flucht ist. Ein.dielender
Feind wird auf der Stelle verfolgt, und vor
Hem sucht' man sich der Weiber und Kinder
Ld des feindlichen Viehes zu bemächtigen, von
lelchem letztem sogleich ein grofser Theil geschlachtet
und verzehrt wird. Unterwirft sich der
gesiegte, so wird zu einer Hauptbedingung gemacht,
dafs er seinen Ueberwinder fortan als ge-
Jetzmäfsiges Oberhaupt erkenne und ihm feierlich
Gehorsam gelobe. Ist das geschehen, so werden
jogieich die Frauen und Kinder zurückgesehickt,
bch giebt der Sieger von dem erbeuteten Vieh
inen, wenn gleich geringen Theil wieder heraus
ftnd vertheilt das Uebrige unter seine Mannschaft.
hse Ansprüche des Ueberwundnen auf die Zurückgabe
von einem Theil der Beute, beruhen
luf einem Grundsatz, der bei den Koossa zum
Sprichwort geworden ist: „Man mufs seinen Feind
jucht Hungers sterben lassen. “ — Wenn beide
■heile zu ihren Wohnorten zurückgekehrt sind,
jehickt der Besiegte, zum Zeichen seiner Unter-
nirßgkeit, von dem Wenigen, was ihm geblieben
Jst, noch Geschenke an seinen neuen König»-’ -: Dieser
bewirthet indessen noch seine Krieger, ehe sie
useinandergehn auf eben die A r t, wie vor dem
eldzuge. •>>
In den Schlachten der Kaffern verlieren nicht
o viele Menschen das Leben, >wie man wohl ¿lauen
möchte.: Die Zahl der Todten ist selten be