
pflichtung, für die Unterhaltung des Weges zu sorgen
, an welchem wegen der starken Passage und
wegen des Schadens, den die Winterregen verursachen,
fast immer etwas zu bessern ist. Das
Haus, von Eichen artig umschattet, bot uns einen
willkommnen Rastplatz. Wir brachten einige Tische
und Bänke auf den Rasen unter die Bäume hinaus
und verzehrten hier unser Mahl. Der Weg-Aufseher
(hier Padmaker genannt), Namens S cho l z , war
einer der grüfsten und dicksten Menschen, die ich
je gesehen habe, und nicht leicht hätte man in
der ganzen Colonie ein unbehülflicheres und weniger
geschicktes Subject zu diesem Posten finden
können. Er versicherte, dafs er erst seit einigen
Jahren so sehr' an Corpulenz zugenommen habe,
und sonst eher mager als fett gewesen sei; vor
einem Jahre aber, als er sich zuletzt gewogen,
habe nur ein halbes Pfund an vierhundert gefehlt.
Er habe einen kleinen starken Wagen, auf dem
er sich umherfahren lasse, um nach dem Wege zu
sehen, aber die Aufsicht über die Arbeiter müsse
er einem seiner Sclaven überlassen. Die Nachbaren
klagten jedoch sehr über den Verfall des Weges
und behaupteten, er sei jetzt nur in der Eile
■wegen unsrer Ankunft etwas gebessert, und vorher
seit zwei Jahren nicht mehr in dem erforderlichen
Zustand erhalten.
Ein Gegenstand, der hier unsre besondre Aufmerksamkeit
auf sich zog, war abermals ein riesenhaft
aufgethürmter Haufen von grofsen Felsenstücken,
die aber so weite Zwischenräume liefsen,
dafs labyrinthische Gänge und Höhlen entstanden,
die der Besitzer des Platzes durch Zwischenwände
und Gehege zu Viehhürden eingerichtet hatte.
Rinder und Schafe und Ziegen wurden Abends
hier hineingetrieben, jede Heerde in eine besondre
Höhle. — Bei dem Durchwandeln dieser Gänge,
fiel mir die Beschreibung ein, die der Sänger der
Odyssee von der Höhle des Kyklopen liefert, und
die Riesengestalt des Wirthes, der an einer langwierigen
Augenkrankheit litt und das eine Auge
mit einem Tuche verbunden hatte, erinnerte lebhaft
an den ungeschlachten Poseidomden:
Nahe von dannen
Sahn wir ein Felsengeklüft am äufsersten Rande des Meeres,
Hochgewölbt, umschattet mit Lorbeergebüsch, wo am Abend
Viele Schafe und Ziegen sich lagerten; aber umher war
Hoch ein Geheg’ erbaut von eingegrabenen Steinen,
Von aufstrebenden Fichten und hochgewipfelteir Eichen.
Drinnen haust’ anch ein Mann von Riesengestalt, der die Heerde
Einsam auf fernere Weiden umhertrieb, nie auch mit ändern
Umging, sondern allein auf frevele Tücke bedacht war.
Denn z u m Entsetzen erhub sich das Ungeheuer, nicht ähnlich
Männern vom Halme genährt, vielmehr dem bewaldeten Gipfel
Hoher Felsengebirge, der einsam ragt vor den ändern, etc.
O dy s s e« IX. v. 181 — 192 der Vossischen Üebersetztmg.
Es ging das Gerücht, S c h o l z habe noch mehr
dergleichen Höhlen, die aber niemand kenne, als
seine Sela v.n, und worin er Schafe verberge, die
er Gelegentlich vorüberreisenden D O Schlachtern mit
Hülfe seiner Sclaven entwende. Die Sache kam
in der That ein Jahr nachher, auf die Klage einiger
Schlachter,' zur Sprache-, S ch o l z ward nebst
seinen Gesellen eingezogen und mehr als halb der