
jus äBei mufs die Linie, welche sie von den
Korana - Hottentotten, den Buschmännern und Cap.
Gölonisten scheidet, in südöstlicher Richtung gegen
die Quellen des Oranjeflusses hin und Von diesem
PunCt gerade nach Süden gezogen werden.
Der allgemeine Gharacter aller Stämme dieser
grofsen Nation besteht in folgendem;
An Leibesgestalt unterscheiden sie sich von
allen axidern Völkern Africa’s. Sie sind von ausge-j
zeichneter Gröise, Stärke und hesonderm Eben,
maafs der Glieder, Ihre Farbe ist braun, das
Haar schwarz, kurz und wollig, Ihre Gesichtszüge
sind ganz characteristisch und gestatten nicht, dafs
man sie ausschliefslich zu einer der angenomme-
neu Hauptracen des Menschengeschlechts zähle. Mit
den Europäern haben sie die hohe Stirn und den
erhabenen Nasenrücken, mit den Negern die auf.
geworfene Lippe, mit den Hottentotten die vorn,
gendön Wangenknochen gemein. Der Bart ist
schwach, aber stärker als bei den Hottentotten,
Sie reden eine volltönende, weiche, wohlklin«
gende Sprache ohne Schnalzen, Die Wurzelwor*
ter sind ein- und zweisilbig, ihre Laiite einfach,1
ohne Doppellauter, Ihre Ausrede ist langsam, bedeutend,
ruhend auf der vorletzten Silbe. Die
Dialecte der Sprache sind auf manchfache Weise
von einander abweichend, aber die entferntesten
Stämme sind einander verständlich Qi
*) M. s. meine Abhandlung über die Sprachen der sud-
africanischen Völkerstämme im ersteh Bande des ethnographisch-
linguistischen Archivs voü Bertuch' und Vater, 'S." 25<J>
Sie leben von Rindviehzucht und wenigem
ckerbau. Eine Art von Hirse ( Holcus Cajfro-
rum) ist ihr einziges Getreide, Milch ihre Hauptnahrung.
Sie sind Halbnomaden und verändern ihre
ohnplätze selten und ungern unter dringenden
mständen, siedeln sich aber leicht an neuen Wohn-
rten an. An Gultur unter einander verschieden
erden die Civilisirteren an dem festeren Bau der
litten und dem seltneren Wechsel des Wohnorts
Erkannt,
| Der Männer sind weniger als der Weiber, denn
Je letztem wurden von jeher in den häufigen Kriegen
geschont, Daher Vielweiberei und Dienstbar-
ieit des ändern Geschlechts.
Ihre Kleidung — Thierfelle, künstlich gegerbt,
Ihre Waffen, Hassagayen und Knotenstock.
| 7iirri)- bei einigen Schilder. Vergiftung der
Taffen von allen verabscheut,
| Ihre Religion, Glaube an Zauberer. Ein un-
|iclitbarer Gott wird angenommen, aber nicht verehrt,
auch nicht bildlich dargestellt, noch in den
eltkörpem gesucht,
Religiöse Gebräuche; Einweihungen des Viehes
ahrsagungen, B e s c h n e id u n g der Jünglinge von
l a bis 14 Jahren.
I Mangel an Schriftzeichen irgend einer Art, —
»puren von bildenden Künsten zeigen sich im ersten
Entstehen. Metalle werden gegraben und bereitet.
Der Kaffer ist kriegerisch, und grausam gegen
eine Feinde; dem Freunde treu ergeben, aber