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Entfernung von den Flüssen aufgeschlagen werden
müssen.
Die Wärme sinkt in den kältesten Winterta.
gen in den ebenen Gegenden selten unter den
kosten Grad des Fahrenheitschen Thermometers
und übersteigt in dieser Jahrszeit fast nie den
7osten Grad. Dagegen steht im Sommer das Ther.
mometer fast immer zwischen 70 und go Grad,
Kurz vor Gewittern erreicht die Wärme zuweilen
einen hohen, fast unerträglichen Grad. Besonders
ist der Luftstrom dann bei mafsigem Nordwinde
oft so heifs, dafs man ein ähnliches Gefühl hat,
als ob man sich unter dem Winde, nahe bei ei.
nem grofsen Feuer befände. Doch zeigt das Ther.
mometer selbst dann nur wenig über 100 °. In
der heifsen Jahrszeit erheben sich auch oft bei
Nacht sehr dicke Nebel, die bis gegen Mitta» ste.
hën bleiben und viel zur Befeuchtung des Erdbo.
dèns beitragen. Diese Erscheinung, die leider in
der Colonie (wenigstens in der warmen Jahrszeit)
zu den grofsen Seltenheiten gehört, zeigt sich
ebenfalls nur jenseits des Keissi regelmäfsig wiederkehrend.
■Man kann sich hieraus leicht eine Vorstellung
von der Fruchtbarkeit des Landes machen und
sich das besondre Gedeihen des Rindviehes erklären.
Es ist keine Frage, dafs wenn dieses Land
auf europäische Weise angebaut wäre, es eine Ergiebigkeit
ohne Gleichen zeigen würde. Indessen
lassen sich doch gegen die Vorschläge zur Colonisation,
wie sie unter ändern Capitain Benjamin
Stout, vom americanischen Schiff, che Her-
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cules *), gethan hat, sehr trifftige Einwendungen
erheben, deren Auseinandersetzung aber uns zu
|eit von unserm Ziele abfiihren würde.
Die Bäume behalten hier das ganze Jahr hin-
urch ihr Laub und fast immer dasselbe lebendige
rün. Die Vögel hören nicht auf zu singen. Nur
je Papagaien und Turteltauben lassen sich gegen
en Sommer stärker hören und die Schwalben
Verschwinden im Herbst. Aber im Lande der
larfiimba sieht man sie auch im Winter.
Es giebt indessen auch Jahre, in welchen die
Gewitterregen seltener sind, und von dieser Art
¿raren i 8o4 und 1805* Die Dürre dieser Jahre,
»reiche selbst in der Colonie fast eine Hungers-
Jioth, wenigstens einen drückenden Mangel an
fcetreide herbeiführte, erstreckte sich auch auf
jheses glückliche Land und die Koossa verloren
litte ansehnliche Zahl ihres Rindviehes durch Mantel
an Weide. Ganze Völkerschaften rückten aufs
fieue in die Colonie ein, um Gegenden aufzufin-
Ken, die von dem allgemeinen Uehel verschont
geblieben wären, und nur dem Eifer und der
» orsicht des Hauptmanns A l b e r t i ist es zuzu*)
Dieses Schiff strandete im Jahr 1796 an der Kafferküsta
»n der Gegend der Mündung des Am e r a - Fl u s s e s . D ie gefettete
Mannschaft fand hei den Kaffern eine liebreiche Aufnahme
und gelangte gröfstentheils glücklich nach der Capstadt,
apitain S t o u t gab nachher die Beschreibung dieser Reise
ierau$ und suchte dem Congrefs die Stiftung einer americani-
Ichen Colonie an dieser Küste plausibel zu machen. Man sehe
jäie Litteratur der Reisen im südlichen Africa im Verfolg dieses
Werks.