
Riffs der Agulhas-Bärik und der Südost-Stürme zu
schreiben sind, die guten Absichten der damaligen
Regierung grofsentheils Vereitelt. Indessen hat General
Jans sens in den letzten Jahren seiner Regierung
den wohlthätigen Entwurf aufs Neue in
Ausführung zu bringen gesucht, und die Engländer
werden ihn hoffentlich noch weniger schwinden
lassen, da es ihnen nicht an Fahrzeugen fehlt und
bei ihrer Uebermacht zur See die Bedenklichkeiten
zum Theil wegfallen, die sich gegen das Anlegen
Solcher Magazine in offenen, unvertheidigten Bayen
erheben lassen und oben . bei Gelegenheit der
Saldanhabay angezeigt sind. Das Magazin war
jetzt ganz leer und diente einem grofsen Theil der
Gesellschaft zur Wohnung, da in dem Hause des
Posthalters, das ursprünglich zum Wachthause für
eine kleine Besatzung bestimmt war, nur zwei
kleine Zimmer für unsern Chef und die Damen,
zu Gebote standen. Der dermalige Posthalter,
A h u e , ist ein geschickter, thätiger Mann, der
hier seine Tage ehelos und in Abgeschiedenheit
von der Welt beschliefsen zu wollen scheint. Er
ist ein Däne von Geburt, war in seiner Jugend
bei der Regierung in Kopenhagen angestellt und
sah schon unter dem besondern Schutz des bekannten
unglücklichen S t r u e n s e e , dessen Privat-
secretär er sogar gewesen sein soll, eine glänzende
Laufbahn vor sich eröffnet, als der Fall seines
Gönners alle seine Aussichten zerstörte und ihn
in diesen abgelegenen Winkel der Erde zu entfliehen
veranlafste.
Wir rasteten hier einen Tag, um die Merk-
Würdigkeiten der Gegend in Augenschein zu nehmen.
'Mit besondrer Neugierdeieilte ieh nach der
berühmten und aus Ba r rows Beschreibung bereits
bekannten Grotte, -die das S chulpegnt(Müsehel-
loch) genannt ‘‘wirdi7 Sie liegt etwa eine halbe
Stunde von der Wohnung des Posthalters, der
yVeg dahiii’ führt allmählich' aufwärts und windet
sich schmaler und immer schmaler unter dem ins
Meer vorragenden Felsen hin , den die Schiffer das
Cap St: B l dis e nennen. Man klettert zuletzt nicht
¡ohne Schwindeln zwischen der schroffen Wand
rechts, und einem tiefen Abgrund zur Linken hin,
und befindet sich nun mit einemmale Vor einer
geräumigen Höhle, die mit einem weiten, stark,
[überragenden Bogeri gewölbt Und deren Boden
mit einer tiefen Lage von Muscheln bedeckt ist.
[ihre Länge beträgt 20 Schritt, ihre Tiefe halb
[soviel, die Höhe des allmählich nach Vorn sich hebenden
Gewölbes an 5o Fufs. Vierhundert Fufs
[unter sich erblickt man das Meer, das bei der
[Fluthi so nähe unter den senkrechten Felsen tritt,
Idafs inäri von der Höhe' aiis die Brandung nicht
[mehr bemerkt. Bei der Ebbe sieht man lange
[parallele Reihen von Felsenbänken, die von Westen
[nach Osten laufen, zum Vorschein kommen und
[die Brandung schäumend darüber hinspülehf Die*,
[ses Riff ist es, was die Gewalt der See brieht und
den dahinter gelegnen Ankerplatz sichert. — Die
Oeffnun'g der Grotte ist nach Süd-Süd-Ost gerich*
tet, rechts sieht man das unermefsliche Meer,
nahe zu den Fiifsen die ganze Mosselbay und in
blauer Ferhe über sie hin die Gebirge der Küste
bis Plettenbergsbay.