
und K o l b e s Beschreibung ersehen. Auf den
mehrsten derselben geht sie tief landeinwärts in
fast östlicher Richtung, ja erst die Barrowsche
gab eine erträglichere Darstellung davon, obgleich
sich aus einer Vergleichung derselben mit der zu
diesem Werke gelieferten, manch wichtiger Unterschied
ergeben wird. Ich überlasse diese Vergleichung,
so weit sie die Figur der Bay betrifft, einem
jeden der Leser und mache nur noch darauf
aufmerksam, dafs,ihre Lage auf unsrer Karte nunmehr
dahin berichtiget ist, dafs die Mündung der
Bay auf 32° 54' B. liegt, nicht aber auf 33° r° ' (0
nach der Barrowschen Karte *),
Die Saldanhabay ist ohne Widerrede der sicherste
und bequemste Hafen an der ganzen Küste
von Süd-Africa, und hat vielleicht überall wenige
ihres Gleichen, an Gröfse, Sicherheit und Güte des
Ankergrundes. Fünf kleine Inseln, die theils in
der Mündung, theils mehr nach dem südlichen
Grunde der Bay hin liegen, scheinen eigends von
der Hand der Natur dazu bestimmt, die Gewalt des
mit westlichen Stürmen herangedrängten Meeres
aufzuhalten 5 von Bergen ist sie fast rings umgeben,
*) Herr B a r r o w $elb*t gesteht im 2ten T h e il seines
Werks (S . 2 1 d. deutsch. U eb .) die Mängel seiner Karte,
wiewohl nicht mit der Offenheit und Unbefangenheit, die man
verlangen könnte. Dem günstigen'Zeugnifs des General Van-
d e l e u r , auf den er «ich beruft, mufs ich das meinige entgegensetzen
und behaupten, dafs ich seine Karte sehr selten
brauchbar gefunden habe. So liegen z. B. auch Graafreynett
und die Al&oabay um e i n e n g a n z e n L ä n g e g r a d zu weit
östlich.
daher kann nur der Nordwind, der hier so selten ist,
zuweilen die Ruhe der glatten Oberfläche in etwas
stören und dazu hat der nördliche Theil des Bassins
(die Hoetjesbay) eine solche Weite und Tiefe,
dafs die gröfsten Kriegsschiffe nicht nur bequem
darin vor Anker liegen, sondern selbst gemächlich
manövriren können, Der Raum ist grofs genug
für mehrere Flotten, — Gegen Süden hin gewinnt
die Bay immer mehr das Ansehn eines Landsees,
wird allmählich seichter und ist hier besonders
fischreich, S t o f f b e r g versicherte, in einem Nachmittag
einmal soviel Fisch gefangen zu haben, dafs
er allein 16 Oxfiofte voll davon einsalzen konnte.
Da die Sclaven diese Nahrung sehr lieben, so haben
manche Golonisten Fischerei in der Bay, oder
lassen von den Besitzern der obenerwähnten Fischerhütten
den Vorrath für ihre Haushaltungen
Fuderweise holen. Die Versendungen dieses Artikels
gehen bis weit über Tulbagh hinaus in die
Bokkevelder und Goudinie, In den Wmtermona-
ten zeigen sich auch häufig Nordkaper in der Bay
und werden dann mit weniger Mühe gefangen.
Das Land umher ist, wie gesagt, fruchtbar und
leicht könnte der Ertrag an Korn durch vermehrte
Nachfrage oder Erleichterung des Absatzes um das
Dreifache vermehrt werden. Auch werden mit
Recht die Gartengemüse dieser Gegend als besonders
schmackhaft gerühmt,
Bei so günstigen Umständen, könnte man sich
i wundern, warum nicht bei Stiftung der Colonie
i hier vielmehr eine Stadt angelegt worden, als an
der offenen und unsichern Tafelbay, oder warum