
’giftig und ihr Bifs wird fiir tödtlich gehalten. In
ihrem Leibe fanden wir noch sechs halb verdaute
•junge 'Schwalben. r
Am 7tèn December Nachmittags reisten wir
von Zo etemelks-Valley ab, durehwateten eine halbe
Stunde von da den endlosen Flufs ,mnd zogen an
dem rechten Ufer dessélben hin. Wir befanden
uns nunmehr auf der gröfsen Heerstrafse vom Gap
nach Zw eilend am, einem Wege, der, ungeachtet
■er so 'häufig befahren wird , hier so eben und glatt
is t, dafs die schönste Chaussée nicht damit ver-
glichen werden kann,, obgleich' auf seine Unterhai.
tung durchaus keine Mühe verwendet wird. Aber
die fast beständig herrschende Dürre und die natürliche
Märte und Ebenheit des Bodens, lassen
kein Verderben des Weges zu. So gelangten wir
zu dem Wohnort eines gewissen Holzhahsen ,
eines sehr gefälligen, bescheidnen Mannes, von
niedersächsischer Abstammung. Das Haus war
ganz niedlich gebaut, lag aber, wie alle, an denen
wir diesen Nachmittag vorbeigeritten waren, so
offen und trocken auf dem hohen Ufer des Ruder
zonder End da, dafs einem bei dem blofsen Gedanken,
an starke Sonnenhitze schon schwül ward.
Es wollen nemlich auf . dieser Seite des Flusses
keine Bäume Fortkommen, wegen des trocknen
und festen Bodens, auf der ändern hingegen , wo
das Land von unzähligen Bächen durchschnitten
ist, wachsen sie sehr »gut. Auch ist dort viel bessere
Wehte,* die mehrentheils den diesseits -wöli-
nenden Colonisten gehört. Man möchte sie daher
tadeln, scUds sie dort nichf huch die ¡Häuser -hinge-’
baut, wenn nicht die Lage an einer besuchten
Heerstrafse, selbst in diesem gastfreien Lande1 zu
grofse Vortheile gewährte 5 als dafs man sie gegen
etwas Schatten und Kühlung vertauschen, sollte.
Ueberdies wäre man drüben in mancher'Jahrszeit,
wegen des austretenden Flusses, ganz von • aller
Gemeinschaft mit Zw eilen dam und der diesseitigen
Landschaft, ja wegeri der bedeutenden .Bergströme
selbst von den nächsten Nachbaren abgeschnitten.
Und ein Hauptgrund ist noch, dafs
liier das Korn viel besser, gedeiht, also schon deswegen
die Vorraths - und Wirtschaftsgebäude hier
sein müssen. An Quellen fehlt es fast ganz Und
alles Wasser mufs aus dem Flusse heraufgeholt
werden. Doch sind hier selbst mitten im Sommer
befruchtende Regen nicht; so selten, als in., den
nördlichen Strichen; und selbst am Gap. Das nahe,
hohe Gebirge im Norden, an welchem bei den
herrschenden südlichen Winden die Wolken sich
brechen, mag davon wohl die Hauptursache - sein.
Das Land von hieraus südlich nach dem JÜap
Agulhas zu, ist wieder sehr wasserarm und dünn
bewohnt, und bietet nur in der nafskalten Jahrszeit
der Viehzucht einigen Gewinn. Man nennt
es hier eben, weil es keine h o h e Berge enthält,
es besteht aber ganz aus langen Hügeln mit flachen,
abgerundeten Rücken.. . Li,.;
Auf dem folgenden IFägemarsch litten wir v ie l
von Hitze und Durst. Anfangs kamen wir noch
an Pächtereien .vorüber, in deren Nähe gerade die
Gerstenerndte die Feld er .noch , etwas lebhaft machte,
nach jnjd nach .aber ward idie ¿Gegend immer ein-
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