
schehen sind, die Saldanhabay mit Wasser zu
versehen. Früher als Herr Ba r r ow hat schon
Herr F r i e d r i c h Ki r s t en den Vorschlag zu einem
Canal gethan , der aus dem Bergrivier nach
der Saldanhabay geführt werden sollte. Gegen I
dieses Project, das seinen Urhebern und Verthei-■
digern nur wenige Bogen Papier und eine Zeich- I
nung kostete, lassen sich ganz wichtige Bedenk- I
lichkeiten erheben. Ich darf mich hier nicht dar- I
auf einlassen, sie alle ausführlich anzugeben, fol- I
gen de sind aber die wichtigsten. Zuerst der ge- I
ringe F a ll, den diese Leitung haben würde. Die
See stöfst nemlich bei der Fluth 4 Meilen weit in \
den Bergrivier hinein, und eine halbe Meile weiter
hinauf, bei der Vereinigung dieses Flusses mit dem ;
Zoutrivier, sollte die Ableitung schon geschehen,
und das Wasser nun sechstehalb Meilen weit fortgeleitet
werden. Da man nun annehmen kann,
dafs die Hohe des Wassers in der Saldanhabay,
dem des Seewassers im Bergrivier gleich ist, so
hätte man auf diese ganze Länge nicht mehr Fall,
als der Bergrivier in der einen halben Meile vom
Ausflufs der Wasserleitung bis dahin, wo das Meer
hinauftritt. Ein genaues Nivellement ist überdies
von den Urhebern des Projects nie angestellt. Ferner
: es sind bedeutende Höhen zu durchgraben,
wenn man die Leitung auf dem nächsten Wege
anlegen und nicht noch mehr von dem Gefälle
verlieren will. Überdies mufs das ganze Werk im
Sande gearbeitet werden, der durchaus keine offene
Wasserleitung gestattet, und wenn man sie durch
bleierne Röhren bewerkstelligen wollte, bei jeder
kleikleinen
Beschädigung Völlige Verstopfung verursachen
würde. Endlich : der B e rg flu ß selbst ist
ni cht zu jeder Jahrszeit mit Wasser versehen,• wie
Herr B a r r ow behauptet, wenigstens oft nur so
sparsam, dafs die in der Saldanhabay liegenden
¡Schiffe, durch die Verzögerung ihrer Abreise in
nicht geringe Verlegenheit versetzt werden würden.
¡Ja, man setze nun einmal den Fall, dafs Muthwille
der Bosheit die Wasserleitung in einem Augenblick,
wo grofse Flotten in der Bay lägen, zer-
ILtürte - würde das nicht vön allen ferneren Besuchen
abschrecken? Von den ungeheuren Kosten
Iv ill ich gar nicht einmal reden. Herr B a r r ow berechnet
die auf 10,000 Pfund Sterling, eine Summe,
l l ie wohl in Europa ausreichen möchte, nicht aber,
i n einem Lande, wo Alles durch Sclavenhände geschehen
mufs, deren jeder wenigstens einen halben
Ifhaler Tagelohn kostet, und dann doch kaum zum
Ä ritten Theil soviel ausrichtet, als ein europäischer
Tagelöhner.
Ein andrer Vorschlag betrifft die Ableitung der
Bbuelle von TVitte - klip , die nur anderthalb Meilen
von der Saldanhabay liegt und allerdings mehr
Fall hat. Aber ihr Ertrag ist ohne Widerrede zu
klein für das Bediirfnifs einer gröfsern Zahl von
Schiffen, und will man nur auf wenige rechnen,
,so stehn wieder die Kosten mit dem Nutzen nicht
in Verhältnifs. Und dafs sie sehr bedeutend sein
würden , dafs man in diesem Clima mit ledernen
Schläuchen (die Herr Ba r r ow vorschlägt) nicht
ausreichen würde, bedarf wohl keines Beweises.
Alle, angestellten und ungünstig ausgefallenen
I. E