
birge, zur Linken die kegelförmige Mostertskoek
zurücklassend, die ziemlich weit in die Fläche
vortritt Und das Thal zur Breite einer halben geo-
graphischen Meile einengt. Sodann durchwateten
wir an mehreren Stellen das Bette des Breede.
riviers, der eben unter diesem Berge aus der steilen
Schlucht, die vom warmen Bokkevelde herabführt,
hervorstürzt und sich dann, von manchen
Nebenzweigen verstärkt und häufig in getheiltem
Laufe Inseln umfassend, sanfter in der Ebene hin-
schlängelt. So erreichten wir etwas nach Sonnenuntergang
den Platz des Veldcornets P. F. Hugo,
die Liebe genannt. Ein hoher Grad von Wohlstand
herrschte in diesem Hause; die hier gelegenen
Pächtereien sind eben so fruchtbar, als die in
Roodezand, und haben dazu den Vortheil grofse-
rer Ausdehnung. Vorzüglich gedeiht hier der Wein
viel besser, als dort, und namentlich ist der Gap-
Madera, der hier wächst, dem von den 24 Flüssen
an Güte zu vergleichen. Auch hier herrscht ein
hoher Grad von Bigotterie, der durch eine grofse
Zahl mtifsig herum schwärmender Missionäre, die
es bequemer finden, sich von den devoten Colo-
nisten füttern zu lassen, als ihrer eigentlichen Bestimmung
zu den rohen und armen Wilden zu
folgen, noch immer gesteigert wird. Nachdem wir
uns zur Tafel gesetzt, stellten sich sechs Kinder
des Veldcornets in einer Röihe, nach der Grüfse
geordnet, hinter die Stühle ihrer Aeltern und sag-
*) Mo s t e r t , der Name eines längst verstorbenen Landmanns,
der sich zuerst hier ansiedelte.
|ten'j vom Gröfsten bis zum Kleinsten, mit unanständiger
Eile und Nachläfsigkeit, jedes ein Tischgebet
her. Dafs sie selbst sowenig, als ihre Leh-
rer, die Worte verstanden, sah man daraus, dafs
Lie statt deren, die in den Gebetbüchern stehen,
Lid wonach man sie das Gebet auswendig gelehrt
haben mochte, ganz andre, ähnliqh klingende aus-
kprachen, wodurch der Sinn dermafsen entstellt
ward, dafs man, die Rede eines Tollhäuslers zu
ernehmen glaubte, v—
Wir kamen am folgenden Tage wieder durch
eine ziemlich tiefe Furth des breiten Flusses in
Wen Bezirk Goudinie. Unser nächster Weg nach
wellend am wäre zwar gleich am linken Ufer des
dusses und so in dem Thale fort gegangen; dann
iätten wir den Ort in vier bis fünf Tagen erreicht,
her die: Unwirthbarkeit und Einförmigkeit dieses
;eges, sowie der Wunsch, manchen interessanten
egenstand zu kennen, der uns dann in geringer
ftntfernung seitwärts wäre liegen geblieben, vermochten
den General - Commissär, den gröfsern
ftJmweg vorzuziehn.
ft Die Goudinie ist ein niedriger, vollkommen
geben er Landstrich in einem Winkel, den die westliche
Gebirgsreihe bildet, indem sie sich östlich
wendet und in dieser Richtung parallel mit den
WIexririersbergen das Thal des Breederüders ein-
.fchliefst. Zahlreiche Bäche ergiefsen sich aus den
»Schluchten durch diese Ebene in den Flufs und
fetzen zuweilen im Winter die Bewohner der Gou-
Rzraz'e in wahrhafte Wassersnoth. Wegen dieser
ftiiedrigen Lage ist hier Ueberflufs an Gras, daher