
Co n r a d Buis im Lager an. Er brachte 4raf
Deserteurs vom gten Battaillon Jäger mit, die siel'
zu den Kaffern geflüchtet hatten und zu eben de
Complott gehörten, von welchem oben S. 360 <li
Rede gewesen ist. Ge ik a liefs sie durch ihn de;
General ausliefern und zugleich um Begnadigun
für sie bitten. Auch befand sich ein Englände;
in seiner Gesellschaft, der sich für einen Reisen
den aus London ausgab, aber, wie sich nachlie;
fand, ein englischer Soldat gewesen und von sei
nem Regiment desertirt war. Solcher englische
Deserteurs fanden sich auf der fernem Reise de
Generals noch sechs. Sie hatten sich theils unte
den Wilden, theils bei den Colonisten verborge
gehalten. Es hat solcher Vagabonden von Jeher1
der Colonie gegeben und der Einflufs, den sie au
den Character ejes Colonisten gehabt haben, is
höchst nachtheilig gewesen. Denn auch der 1111
gebildetste Europäer ist dem in Einsamkeit erzöge
nen Colonisten in den mehrsten Fertigkeiten de
Geistes überlegen und von diesem Uebergewicli
machten jene, die wohl eben nicht ihrer strenge”
Grundsätze wegen die Gemeinsichaft gebildeterer!
Menschen verlassen hatten, denn gewöhnlich kei
nen ändern Gebrauch, als sich ein gemächliche»
Leben zu verschaffen, den rohen Grenzbewohnern'
ihre bequeme Lehre zu predigen und sie zu manchem
Laster und zum Ungehorsam gegen die Rej
gierung zu verführen. Daher denn auch der Gej
neral diesen englischen Deserteurs einen Aufenti
halt in der Nähe der Capstädt anwies, wo sie inj
einer bevölkertem Gegend, unter der nähern Aufj
sicM
icht von Magistratspersonen sich auf die eine oder
hdre rechtliche Art ihr Brod verdienen konnten,
ie batavischen Jäger aber wurden gefangen nach
'er Capstadt gebracht und erhielten dort ihre
träfe.
Bui s wiederholte G e i k a ’s obige Einladung
bd äufserte, dafs er sehr zweifle, ob sich eine
Redliche Vereinigung der feindlichen Kaffer-
jberhäupter werde bewerkstelligen lassen. G e i k a
be von den Räubereien und kleinen Angriffen
!iner abtrünnigen Unterthanen beständig zu lei-
-n und sei keinen Augenblick vor einem plötz-
|hen Anfall ihrer vereinten Macht sicher. — Der
neral forderte Buis auf, von seiner Seite Alles
fzubieten, um Ge i k a zu friedfertigen Gesinden
zu stimmen, indem die Colonie am mehren
unter dem Zwist der Kafferchefs leide. Fer-
f verlan§te er von ihm, dafs er sogleich in die
lonie zuruckkehre, da seine Anwesenheit offen-
f die Unzufriedenheit der MifsvergnÜgten ver-
hre. Zn beidem zeigte sich Bui s bereitwillig,
hatte zwölf Kaffern in seiner Gesellschaft, von
Jchen vier G e i k a ’s vornehmste Offifciere und
fehlshaber kleiner Abtheilungen waren. Sie
¡fsen t’E n n o , Ca s sa , S p o n d o und Umlao.
jzterer ist der Bruder von T h o l y und der-
k den B a r r ow : Ma lo o nennt. Nachdem sie
»den Gouverneur gekommen waren und unge-
jr dasselbe gesagt hatten, wie Bui s , erhielt
jnno, der ein Schwager des Königs war, einige
chenke und ward darauf abgefertigt, um G e i k a
die Königin Mutter zu benachrichtigen, dafs
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