
seitig und mit ihren Verwandten verständigten. —
Der Weg aus dem langen Thale heraus, führte
abermals über eine Anhöhe | jenseits war eine Pächterei,
in welcher der General-Commissär, getreu
seinem Grundsätze, sich jedem der Unterthanen
freundlich zu zeigen y .einen Augenblick, vorsprach,
Der Besitzer selbst war nicht zu Haus und einer
seiner Verwandten, der seine Stelle vertrat, gab
uns das erste Beispiel von ächt-bäurischer Rohheit
und Ungeschliffenheit, das uns in diesem Lande
vorkam* p Er i polterte in harten , unschicklichen
Worten mir den Sclaven, die unsre Pferde halten
mufsten, liefs sieh durchaus in kein Gespräch mit
uns ein, zum Zeichen, wie wenig angenehm er
den Besuch finde, und bewies auch nicht die
kleinste der Aufmerksamkeiten, auf die sonst der
geringste Reisende überall in diesem Lande so
sichern Anspruch machen darf. Dabei sah er so
störrisch drein, dafs P i e n a a r , in der naiven Manier
der Cap-Colonisten, scherzhaft bemerkte, er
mache ein so böses Gesicht, dafs die Fliegen zu
bange'sfeien, sich ihm auf die Nase zu setzen. —
Weiterhin kamen wir durch eine flache, wenig
abhängige Gegend, in welcher grofse Haufen roher
Sandsteinklumpen hier und dort riesenhaft auf einander
gestapelt lagen. Vierzig Fufs hoch und darüber
waren manche dieser Haufen; die ungeheuren
Brocken, Gewichte von vielen Hunderten
Centner, lagen lose und, dem Schein nach, schwach
auf einzelnen Puncteil unterstützt, über einander,
die oberen mit jähem Herabsturz jeden Augenblick
drohend. Höchstwenige Puncte in dem ganzen
südlichen■ Africa tragen wie dieser die deutliche
Spur uralter gewaltsamer Erderschütterungen. Gleich
dahinter folgt ein Thai von ganz eignem Charakter.
Man gelangt nemlich nun an den Füfs des
I Schürfdeberges, der schon ein, Theil von der grofsen Gebirgskette ist, die sich parallel mit der
■ Westküste von Norden herabzieht, und die wir
I der Hinreise auf dem W7ege von Pikenierskloof
1 bis Olifantsrivier durchschnitten hatten. Dieser
■ Berg stellt hier eine eigenthümliche Form dar, eine
■ hohe, schräg eingesenkte Mauer, die in einer gra-
den, ununterbrochenen, drittehalb Meilen langen
Linie, von Norden nach Süden, die westliche
Grenze dreier Districte ausmacht, nemlich des
F r ie s la n d s i des kalten und des warnten Bökke-
jveldes. Die Neigung dieser Wand ist überall die-
jselbe und mag mit dem östlichen Horizont einen
[Winkel von n o bis lao Graden bilden. W^enn
man sich vorstellt, diese Mauer sei vormals die
Platte eines langen Tafelberges gewesen, der sich
bei irgend einer gewaltsamen Revolution gleich-
mäisig und nach seiner ganzen Länge mit der östlichen
Seite in die Tiefe gesenkt, so wird dadurch
jwohl am besten, sowohl die wahrscheinliche Ent-
Istehunasart dieser F o rma l s ■ O das Bild, welches ■ mt-an
■sich davon zu entwerfen hat, angedeutet, Keine
I [Vegetation haftet auf dieser Fläche, die wie ein
Dach vom Regen stets rein gewaschen wird, sie
ist überall gleichmäfsig verwittert, ohne bedeutende
Risse, von trauriger dunkelgrauer Farbe.
[An keiner Stelle ist sie jedoch vollkommen glatt
zu nennen, sondern überall hat sich das blättrige