
Brücke führt eine hübsche* etwa 300 Schritt lange
Allee- von hohen Eichen nach dem Hause des
Landdrosten,
Dieser Ort ward um das Jahr 1740 zuerst angelegt
und fünf Jahre später von dem damaligen
Gouverneur Sw e il e n g r e b e l zu dem Hauptort
eines Districts erhoben und nach ihm und seiner
Frau, einer geborenen te n Damme , benannt,
( daher man denn auch eigentlich Swe l lendam
schreiben sollte). Die damals gebaute kleine Kirche
verfiel gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts
und an ihrer Stelle Ward in den Jahren x800 und
1801 ein sehr anständiges* heitres Kirchengebäude
aufgeführt, wozu die Gemeinde die Kosten hergab
und das Gouvernement freies Holz lieferte. Sie
steht am Ende der Strafse, der Brücke fast gegenüber,
ihre Form scheint von der der reformirten
Kirche in der Gapstadt entlehnt zu sein, die eben wie
sie, ein regelmäfsiges Kreuz bildet. Die Baukosten
überstiegen jedoch den Anschlag um Vieles, und
es lasten daher noch einige Schulden auf 'der Gemeinde*
zu deren Tilgung der General-Gommissär
eben jetzt zweckmäfsige Einrichtungen traf.
Da die einzige Heerstrafse von der Gapstadt
nach dem östlichen Theil der Golonie gerade durch
Zwellertdant ■ läuft, und die reisenden Gölonisten
hier gewöhnlich: einen Rasttag : zu halten pflegen,
so macht das den Oit ganz nahrhaft^ Besonders
haben die Wagenmacher und Schmiede hier ein
gutes Auskommen.
Wir traten bei* dem Landdrost A. A. Fäure,
einem'der unterrichtetsten und achtuttgsWerthesten
Männer der Golonie, ab, der uns sehr freundlich
empfing und uns mit Hülfe seiner liebenswürdigen,
sehr gebildeten Familie unsern fünftägigen Aufenthalt
äufserst angenehm machte.
Ich benutzte diese Mufse zu fleißigen Wanderungen
in die Gebirge, besonders in die zunächst
gelegne waldige Schlucht, die der Duivelsbosch
(Teufelsbusch) genannt wird. Leider fand ich
auch hier wenige Pflanzen blühend, indem die
günstigere Jahrszeit schon verstrichen war. Desto
emsiger sammelte ich Sämereien ein, von denen
nachmals für den Gouvernementsgarten in der
I Capstadt und von meinen botanischen Freunden,
in Europa Gebrauch gemacht worden ist. —- Das
jWasser, welches aus dem Teufelsbusch herab-
fliefst und den kleinen Flufs Kliprmer abgiebt,
welcher durch Zwellendam hinläuft, hat von den
Wurzeln der Bäume eine dunkelbraune Farbe an-
1 genommen, ohne dafs dadurch weder der Ge-
| schmack, noch die Zuträglichkeit des Wassers lei-
j det. Aus diesem Umstand erhellt, dafs die Geigend,
welche die ersten Reisenden, die vom Cap
aus diese Gegenden besuchten , das Paradies
nannten, keine andre als eben Zwellendam gewe-
| sen sein könne; denn t e n Rh y n e macht hier die
ausdrückliche Bemerkung, der Ort sei wegen seiner
angenehmen Lage also genannt, aber es fehle
an gutem Wasser, weil es von der Thonerde gefärbt
sei, über welche es fliefse *). Dafs der hier
*) Locus, propter amoenitatem ita appellatus, ubi ex air
gillaceae terrae aquas inquinantis copia magna, boni laticis ino-
pia est. W ü b . T en Rhyne Schediasma de Prom. b. sp. Cap
XVIII.