
fast niemals ganz wahr, sondern die Thatsachen
immer möglichst zu ihrem Vortheil entstellt waren.
Ueberdies verschlossen sie mit einer wirklich ermüdenden
Hartnäckigkeit ihr Ohr allen Gründen,
mit welchen man sie zu diesem oder jenem Schritt
zu überreden suchen mochte und antworteten auf
Anträge, die ihnen nicht gefielen, allemal etwas,
das gar nicht dahin gehörte.
Es ward nach und nach immer klarer, dafs
G e i k a’s Betragen gegen sie weder mit den Aeufse-
rungen und Versicherungen übereinstimmte, die er
dem Gouverneur gegeben, noch mit den Forderungen
der Menschlichkeit und Billigkeit. Es war
bewiesen, dafs seine Leute sich Gewalttätigkeiten
und Grausamkeiten gegen ihre ausgewander-
ten Landsleute erlaubten, und welches auch die
Ursache davon sein mochte, so ward es immer
dringender erforderlich, dafs Bui s , welcher von
den Gegnern des Königs allgemein als der Anstifter
solcher Mifshandlungen angesehen wurde, dessen
Gemeinschaft verlasse. Er entschuldigte sich,
auf mehrere deshalb an ihn gesandte Anforderungen
von Seiten des Hauptmanns Alb e r t i , mit dem
Mangel an dem nöthigen Fuhrwerk zum Transport
seiner Effecten und mit der Gefahr, die er
laufen würde, wenn er die Gegend, die von den
Feinden des Königs besetzt sei, durchreisen müsse.
Um diesen Vorwand zu vernichten, ward ihm von
Graaff - Keynett eine Escorte entgegengesandt ,v
mit welcher er im Anfänge Novembers in der Co-
lonie ankam. Er brachte noch zwei Europäer mit
zurück, die im Kafferlande in g e n a u e r Verbindung
mit ihm gelebt hatten, nemlich einen gewissen
F ab er (von deutscher Abkunft) und den obenerwähnten
englischen Deserteur Namens John Maa-
d'er. Diese entdeckten dem Hauptmann A lb e r t i ,
dafs sieben Christen, die noch aufser ihnen im
Kafferlande gelebt hätten, Willens wären, von
dort aus ‘auf gut Glück landeinwärts zti ziehen, um
wo möglich Jßalagoabay zu erreichen. Die Gesellschaft
bestehe aus vier Colonisten, die längst in
schlechtem Rufe gestanden, nemlich den Brüdern
B e z u i d e n h o u t , zwei ändern Brüdern Namens
L o c h e n b e r g und drei englischen Deserteurs,
T h oma s Ber i t l e y^ C o v e s B o r k und H a r r y
Ob r y . Ihr Plan, den sie dem Ma a d e r mitge-
theilt, um ihn zur Mitreise zu bewegen, sei., zuerst
sich von der Capstadt Pulver und Blei und
andre nothwendige Bedürfnisse zu verschaffen und
dann die Reise anzutreten *).
Obgleich Bui s versicherte, G e i k a sei sehr
zum Frieden geneigt und denke ernstlich darauf,
s ic h mit seinen Feinden (jedoch mit Ausnahme
von Sa mb eh ) zu versöhnen, so blieb doch alles
in dem bisherigen Zustande. Zwei Frauen von
G e i k a ’s Kraal besuchten ihre Verwandten unter
*\ Dies Project ist ater nicht ganz zur Ausführung gekommen*
indem m$n durch A lb e r t i’s Vorkehrungen zu wachsam
auf diese Vagabonden gemacht worden war. Sie haben die
grofse Reise o h n e eine hinlängliche Ausrüstung angetreten, aber
statt sich ganz nordwärts zu ziehen, sind sip den Grenzen der
Colanie gefolgt und haben sich in der Folge am O ran j e r i-
v i e r sehen lassen-, wo wir (im Q t e n Äbschiiitt) Spuren t o b
ihnen wiederfinden werden. ■ j