
tend und auch darin sind die Beetjuana-Stämme
ihnen vorzuziehn, dafs sie unter einander diesen
Verkehr eifriger betreiben und daraus Vortheile
für ihre bürgerliche Subsistenz ziehen. Die abgel
sonderte Lage der Koossä, die den äufsersten Winf
kel des Kaffeiiandes bewohnen, mag daran woljl
hauptsächlich Schuld sein. Es ist daher auch nicht
zu hoffen, dafs durch ihre Angaben unsre Kennt|
nifs des merkwürdigen Landes und seiner Bewoli
ner je werde besonders erweitert werden. Ueberl
haupt aber ändern sich bei einem nomadische?
V ölke, das noch dazu fast immer in bürgerliche! ;
Kriegen begriffen is t, zu oft ö O die W_ ohnplätze de■r
Völker, ihr ganzer sittlicher Zustand und mit bei
den die Namen, als dafs es möglich wäre, sie als
wirklich bestehende Volksmassen von einander z|
unterscheiden. Jeder einzelne Stamm ist gewisse!-
maafsen nur eine vorübergehende Erscheinung, er
wird in der Folge entweder von einem ander?
mächtigem verschlungen oder zerspaltet sich im
glücklichem Falle in mehrere kleine Horden, voji
denen die eine hier, die andre dort hin zieht, unji
die nunmehr nach einigen Generationen nicht mehr
von einander wissen. Solche Trennungen hatte|
auch bei den Koossa oft Statt. So zog zu de?
Zeiten des Pa lo s ehen Aufstandes ein ganz?
Schwarm unter Anführung eines gewissen Mad-
Jo agga nordwestwärts, und später zu Ghachäbeh«
Zeiten folgte ihm ein andrer, unter einem Oberhaupte
Namens Ba' kha, ohne dafs man je e f l
fahren hat, wo sie geblieben sind *). ■
*) Spuren von ihnen fand ich ; in der Folge, als ich VOBf j
Cap nordostwärts über den O r a n j e - F l u f s sog.
Eine ähnliche Auswanderung hatte noch neuerlich
Statt, indem ein Kaffer-Chef, Baai genannt,
¿er bis dahin an dem südlichen Ufer des Basseh
gewohnt hatte, durch einen langen und heftigen
Krieg mit den Abbatoanas sich gezv/imgen sah,
¿es Land der Koossa zu verlassen und bis an die
Ouellen des Flusses hinaufzuziehen, wo seine Nach-
kommen noch wohnen und, wenn die Umstände
giinstig sind, vielleicht ein neues Reich gründen
werden*
Was die Sprache der Koossa betrifft, so Verweise
ich darüber auf die Beilage, in welcher ich
niich bemüh* habe, durch Vollständigkeit den Forderungen,
W-elche künftige Reisende machen könn-
ten, Genüge zu leisten und durch eine sorgfältige
Auswahl und Zusammenstellung diejenigen zu befriedigen,
die in rder Sprache dieses Volks neue
Data zu* Beurtheiluiig seiner, Cultur. und Spuren
von dem Geiste der Nation aufzusuchen geneigt
sein möchten.
Sonach dürfte ich mir schmeicheln, i meine
Leser in Stand gesetzt zu haben, eine ziemlich
richtige^ Ansicht yon dem Zustande dieses Kaffer*
Volks aufzufassen und hoffen, dafs sie nunmehr
mit doppeltem Interesse, die Erzählung der Begebenheiten
unsrer fernem Reise, die uns an die
Grenzen des Kafferlandes und mitten unter die
Nation selbst führt, aufnehmen werden.
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