
Flecken; sie maafs etwas über fünf Fufs. Nirgends
waren wir mehr von den Raubvögeln belästigt,
als hier, besonders nachdem wir am zweiten
Tage ein junges Rind geschlachtet hatten, dessen
Fleisch unsre Hottentotten sich, nach Landessitte
, in schmale Streifen schnitten und auf den
Sträuchen zum Trocknen aufhenkten. Eine grofse
Menge von Geiern und Adlern, besonders L e
V a i l l a n t s Urigurap, versammelten sich um unser
Läger und holten sich keck Einen Bissen nach
dem ändern, wenn man nicht beständig Wache
hielt uud sie verscheuchte. Sie begleiteten uns
nachher noch mehrere Tage auf der Rückreise
bis zu den Wohnungen in Agterbruintjes-ho ogte.
Am Sonnabend Morgen kamen endlich unsre
Botschafter zum letztenmal von G e i k a zurück
und brachten einen Abgesandten ton ihm mit,
der gebrochen Holländisch sprach. Der König liefs
sich durch diesen angelegentlichst wegen seines
Aufsenbleibens entschuldigen und dem General-
Commissär melden, daß seine Hülfstruppen von
den Tambukkis noch nicht angekommen, auch
Seine eignen Streiter nicht alle versammelt seien.
Er wünsche nichts mehr, als dafs es dem Groot-
baas des Christenlandes gefallen möge, noch eine
kleine Tagereise weiter ins Kafferland hineinzu-
ziehn, worauf er, durch den mitgesandten Boten
von diesem Entschlufs benachrichtigt, sich sogleich
aufmacheh und ihm entgegenkommen werde.
Unsre Botschafter bestätigten diese Aussage
und fügten hinzu, G e i k a sei augenscheinlich verlegen
und beschämt gewesen. Zugleich habe er
ihnen entdeckt, dafs sich die Gestalt der Dinge
in den letzten Tagen einigermaafsen verändert
habe, indem Ja luhsa im Anmarsch sei, um sich
ihm zu unterwerfen und sich mit ihm gegen Sam-
b eh zu vereinigen. Co n g a , der es noch fürerst
mit keiner Partei verderben wolle, sei vorgeblich
mit (seinem Volke auf die Jagd gegangen, aber
von J a luhs a durch Eilboten dringend zur Rückkehr
aufgefordert. Auch habe dieser an alle seine,
noch in der Colonie befindlichen Leute das Aufgebot
ergehn lassen, ihm über den Fisehßufs zu
folgen. — Von einem Mifsverständnisse zwischen
den abgefallenen Oberhäuptern hatten wir schon
früher Nachricht, und wahrscheinlich war dieses
die Ursache, warum sie einer gemeinschaftlichen
Zusammenkunft mit dem General -Commissär aus-
Wichen, in welcher sie einer dem ändern ihre Absichten
hätten verrathen können. W ir erinnerten
uns überdies des Botschafters von C o n g a , den
wir am Rietfonteinsrivier trafen und der die dort
liegende Kafferhorde zur Rückkehr beorderte.
Also war aller Wahrscheinlichkeit nach schon damals
die Trennung von Sambeh im Werke und
nur durch die Dazwischenkunft unsers Chefs, dessen
Absicht man erst kennen wollte, verzögert.
G e i k a ’s Abgesandter versicherte, der König
werde dessen ungeachtet seine Rüstungen nicht
einstellen. Er traue auch noch jetzt keinem der
Ändern und sei fest entschlossen, alle die sich
ihm nicht freiwillig unterwürfen mit Gewalt dazu
zu zwingen. Er hoffe dabei auF den Beistand von
dem hier anwesenden Herrn des Ghristenlandes