
deutend, theils weil die Hassagayen meistens feh,.
len oder wenn sie auch treffen, nicht- leicht tödt-
lieh verwunden, theils weil man es selten zum
Handgemenge kommen läfst. — Wer unbewaffnet
dem Feinde in die Hände fällt, wird nicht getüdtet
und nach geendigtem Kriege ohne Lösegeld freigegeben.
Weiber und Kinder haberi während der
Feindseligkeiten durchaus nichts für ihr Leben
fürchten und werden selbst in dem! erbittertsten
Kriege ohne Ausnahme geschont. Man gebraucht
daher auch zuweilen Weiber als Abgesandte, wenn
m an den Feind für so aufgebracht hält, dafs er
im Stande sein sollte, männliche Abgesandte zu
tödten, welches sonst als durchaus unerlaubt und j
mit der Kriegessitte streitend betrachtet wird. —
Bundesgenossen, die man sich (oft unter sehr fernen
Völkerstämmen)' zu verschaffen sucht, wenn
man sieh allein zü schwach zum Widerstande fühlt,
erhalten nach dem- Siege die Hälfte der Beute. —
Noch ist von den Kunstfertigkeiten der Koossa
etwas zu sagen. Dahin rechne ich, mit Ueberge-
hung, mancher schon beiläufig genannten, zuvüi-
derst die Bearbeitung der Metalle. .. Sie graben
ihre Metalle nicht selbst, sondern bekommen Eisen
und Kupfer tlurch Tauschhandel von den kaf-
ferischen Völkern -im Innern, wie sich in der
Folge deutlicher aus weisen wird. Das mehrste
wird ihnen bereits verarbeitet geliefert, doch besitzen
sie Geschicklichkeit im Schmieden genuö»
ihre Hassagayen auszubessern, odef aus ihnen andre
Instrumente» z* ,-B. die Pfriemen j idie sie zum
Verfertigen der Körhö nöth%! haben!, zu verarbei
ten. Aber ihre Werkzeuge zum Hämmern sind
blof&e Steine, mit t denen sie das erhitzte Eisen
und Kupfer in die beliebige Form bringen. Um
einen steten Luftzug hervorzubringen und dadurch
dem Feuer die nöthige Stärke zu geben, bedienen
sie sich eines Blasebalges, der aus zwei ledernen
Sacken besteht, die beide in eine gemeinschaftliche
ftühre ausgehn und einer um den ändern zugedrückt
und geöffnet werden. Diese Erfindung ist
ihnen ebenfalls von jenen entfernteren Stämmen
jnitgetheilt. Das Brennmaterial, dessen sich die
hiesigen Schmiede bedienen, ist getrockneter
Ochsenmist, der eine starke Gluth giebt. Die
cultivirteren Stämme im Innern brennen sich Holzkohlen.
Um Feuer anzumachen nehmen sie zwei Stücke
Holz von unterschiedener Härte, deren eins die
Form eines runden dünnen Stäbchens hat, das andre
aber platt und mit kleinen Vertiefungen versehen
ist, in welche das erstere pafst. Nachdem
das Stückchen nun auf eine dieser Vertiefungen
gesetzt ist, drehen sie es sehr geschwind um , indem
sie es zwischen den flachen Händen wie einen
Quirl bewegen und auf diese Weise eine heftige
Reibung hervorbringen. Die kleinen abgeriebenen
Späne fassen Feuer, sobald der nöthige Grad
der Erhitzung erreicht ist. Sie fassen dann die
.Funken in einem Büschel trocknen Grases und
blasen damit leicht eine Flamme an.
Zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten und selbst
zum Kochen verfertigen sie grofse Töpfe von feinem
Thon, die an der Sonne gehärtet werden und