
D r i t t e r A b s c h n i t t .
Beschreibung des Kaffernstammes der Koofsa,
— Bruchstück aus dem Tagebuche des
General J ans s ens , «•*- Eigne Reise längs
der kafferschen Grenze bis nach Graaff-
Reynett,
D i e K a f f e r n,
A Is die Portugiesen beim Eintritt des sechzehnten
Jahrhunderts zuerst die Ostküste von Africa
bereisten, fanden sie die Cultur der Völker zunehmend,
je weiter sie nach Norden yorrücktenl
und sich solchen Nationen näherten, die mit Eu«|
ropa seit längerer Zeit, in Handelsverkehr gestanden
hatten, Es bestand zur Zeit ihrer Erscheinung]
in diesen Gewässern bereits eine Schiffahrt zwischen
dem rothen Meere und der malabarischen
Küste, Der indische Handel war in den Händen
der Araber und der maurischen Völker des nord-i
östlichen Africa, Menschen von diesen Nationen]
waren es, die jenen als Eootsen und Unterhändler
dienten, und alle Kundschaft von den Gegenden,
die sie bis dahin noch selbst nicht bereist
hatten, verdankten sie diesen Miethlingen. Bei
Ihren Erkundigungen übet die Bewohner der Südlichen
africkriischen Küstön, nannten ihnen diese
Mohammedanischen Führer jene entfernteren Voll
e r mit dem gemeinsamen Namen Kä f e r *):
■Leugnerj Ungläubige, indem sie damit andeute-
en, dafs sie nicht Mohammedaner seien. Genaue
künde hatten sie von ihnen nicht, denn Melinde
bnd Quiloa waren die äufserSten Puncte, bis zu
¡reichen sich ihr Handelsverkehr erstreckte, und
hwa bis in diese Gegend hätte die Lehre Moham-
Bieds uhter den Völkern' der Küste Eingang gefunden,
Ramuä io und die Portugiesen B a r r r o s ,
Eastaneda und Fa r ia y Sousa, welche zuerst
Hie Entdeckungen ihrer Landsleute bekannt machten,
gaben UnvöUständige Nachrichten über den
ijördlichen Theil dieses Landes der Ungläubigen.
Hie theilten dem Publicum mit, was die Portugiesen,
die sich inzwischen zu Sofala und Mosam-
»irjue festsetzten, über ihre näheren Nachharen
i r r
*) Von den» arabischen ^jjy^cafara) leugnen, Sprachlundige
behaupten nicht ohne Grund, man müsse Cafer,
:ht Kaffer schreiben, denn im Arabischen seien die Buch»
Haben Kaf und K e f deutlich unterschieden, und
Biesen Unterschied müsse man um so mebf auch in unsrer
.prache benierklich machen, d« das Wort 4V Kafr oder
Hjafr eine wüste Ebene bedeute, Eben diese Aehnlich-
jeit beider Worte hat den Arabern Gelegenheit zu einem
, ortspiele und Veranlassung gegeben, dais sie unter Gafer
■der Käfer einen Ungläubigen der Wüste verstehen.