
sie hört auf, wo die Waldungen und sauren Felder
anfangen, findet sich aber auf den höheren,
nackten Gebirgen jenseits und nördlich der Plet-
tenbergsbay wieder. Doch sind es die kleineren,
zum Auspressen des Saftes untauglichen Arten.
Die A lo e perfoliata ist ein Eigenthum der Gegend
um Zweillendam und einzelner entfernterer
Landstriche.
Die undurchdringlichen Waldungen, welche
östlich von hier den Raum zwischen dem Gebirge
und der Küste einnehmen, verstatteten uns nun
nicht langer, dem Laufe der letztern zu folgen.
Wir wandten uns daher, als wir am aßsten De-
cember unsre Reise fortsetzten, nördlich, um auf
einem höchst mühsamen Wege über das hohe Gebirge
die Lange K lo o f zu erreichen, wo unsre
am ryten vorausgesandten Bagagewagen längst eingetroffen
sein mufsten. Obgleich die Entfernung
bis dahin nur sieben bis acht Meilen beträgt, so
konnten wir doch nicht hoffen, sie in einem Tage
zurückzulegen und mufsten uns mit Proviant für
zwei Tage versehen. Ehe wir den Fufs des Gebirges
erreichten, kamen wir über mehrere noch
unbenannte Flüsse, oft durch Waldstrecken, und
an zwei Pächtereien vorüber, an denen wir zuerst
vorsorglich gegen die Angriffe der Kaffern aufgeführte
Verschanzungen bemerkten. Sie bestehen
in hohen Erdmauern, die in einem Abstande von
vier bis sechs Fufs rings' um das Haus aufgeführt
sind. Die vier Ecken sind gewöhnlich zu winkligen
Aussprüngen erweitert, die mit Schiefsscharten
versehen sind und wegen ihrer Aehnlichkeit mit
Bastionen, dem Gänzen das Ansehn einer kleinen
Festung geben. Die Oeffnung, der Hausthür gegenüber,
wird zur Zeit def Gefahr verrammelt,
und mehrere Pächter haben wirklich durch diese
Vorsicht; ihre, Häuser gerettet und die Angriffe
zahlreicher Horden zurückgeschlagen. Wir fanden
auf dem, Wege von hier nach der Algoabay: fast
alle Häuser , in ähnlichem Vertheidigungszustande,
erfuhren aber, dafj die Kaffern. solche verschanzte
Häuser,, wenn sie sie verlassen gefunden, viel, ärger
mitgenommen und zerstört haben, als die frei-
s t ehenden* -
Unter Meding s Führung fingen wir nun an,
die vor uns liegenden Gebirge zu erklimmen..,Querst
sind es breite, parallel von Westen nach; Osten
laufende Rücken, die ziemlich geräumige Thäler
zwischen sich bilden. Aber die folgenden Berge
sind immer einer höher als der andre, als ob sie
nach der.'Gröfse geordnet wären, die Thäler immer
■steiler und, enger als die vorhergehenden. Die
[Wege winden sich behutsam; unter den Kränzen
[der Berge auf schmalen Vorsprüngen hin, von Weilchen
man schwindelnd in jähe Abgründe hinabblickt,
iin deren dunkeln Tiefe schäumende . Bergströme
puschen.- Fast die Hälfte des Weges ist man ge-
pöthigt zu; Fufs zurückzulegen, denn ein Fehltritt
[des ermüdeten Pferdes yvürde Rofs und Mann in
die grausende Tiefe stürzen. Die Pferde selbst , des
Anblicks ungewohnt und die ,Gefahr erkennend, gehen
mit scheuem unsicherm Tritt und drängen sich
seitwärts an das Gestein. Bei nassem Wetter ist
dieser Weg ganz ungangbar, denn die Gefahr des