
den beleidigten Flufsgott dadurch, dafs sie ein
vierfüfsiges Thier, einen Hund, einen Hasen in
Stücken zerschneiden und ins Wasser werfen. Ist
aber ein böser Geist im Spiel wie sie deren hieb,
rere, z. B. unter den Namen Tkokilohse und Ums.
juluhgu kennen, so mufs er aüsgetrieben werden.
Bei diesem Werke , welches die Zauberer Verrichten,
sieht ihn das leicht getäuschte Volk in Gestalt
eines Thieres, z. B. einer Schlange, einer Wespe
oder Spinne ausfahren und nun ist nichts wichtiger.
als dieses zu erhaschen und zu tödten*
Folgendes theilt noch Alb e r t i in seiner Beschreibung,
darüber mit: Die Koossa haben keine
eigentliche Priester, noch gottesdienstliche Gebräuche.
(Daraus erklärt er zugleich den gänzlichen
Mangel an Traditionen). Sie kennen nur
Zauberer und zwar wohlthätige und bösartige. Nur
durch die Hülfe jener, können die nachtheiligen
Wirkungen dieser besiegt werden. Gröfstentheils
sind es nur alte Frauen, die sich mit der Zauberei
in jenem ersten bessern Sinne abgeben, und die
von diesem Betrüge sich ihren Unterhalt erwerben.
— Glaubt man, dafs eine Krankheit durch Zauberei
enStanden sei, so wird eine solche Zauberin
herbeigeholt. Diese legt dann dem Kranken eine
gewisse Anzahl aus Kuhmist verfertigter Kugeln
auF den Unterleib, der überhaupt als der Sitz aller
innem Krankheiten betrachtet wird, dreht diese
unter mancherlei geheimnifsvollen Gebehrden und
Worten häufig um und bringt endlich eine Schlange,
Schildkröte, oder Eidechse zum Vorschein, wobei
sie schwört dies Thier sei dem Kranken durch Zauberei
beigebracht und die Ursache der Krankheit
gewesen. Stirbt der Kranke dennoch, so sagt sie
gewöhnlich, die ihm bestimmte Lebenszeit sei geendigt
und er würde auch ohne die Einwirkung der
feindlichen Zauberei gestorben sein, oder sie erklärt
offenherzig, die Kunst des bösen Zauberers
sei stärker als die ihrige.. Vor dem Anfang der
Cur bekommt sie eine Belohnung, die gewöhnlich
in einem Stück Rindvieh besteht, mufs diese aber
wieder herausgeben, wenn ihre Mittel unwirksam
bleiben. —-
Uebrigens ist man mit der Wiederherstellung
des Kranken allein nicht zufrieden, sondern verlangt,
den, der die Krankheit durch Zauberei erregt
hat, entdeckt zu sehen. Zu dem Ende mufs
sich die ganze Horde versammeln,' die Zauberin
begiebt sich allein in eine Hütte und giebt vor,
dort schlafen zu wollen, um den Missethäter im
Traume zu sehen. Unterdessen tanzt und singt
das Volk draufsen eine Weile lang, endlich treten
die Männer an die Hütte und bitten sie zum Vorschein
zu kommen. Anfangs weigert sie sich, dann
bringt man ihr eine Anzahl Hassagajen zum ‘Geschenk
und nun tritt sie mit diesen Wurfspiefsen
in der Hand, das Aügenlied, den Arm und Schenkel
an der linken Seite weifs, an der rechten aber
schwarz gefärbt, nackt und nur um die Hüfte bedeckt,
aus der Hütte, worauf sie sogleich vom
Volke umringt und mit Mänteln von allen Seiten
bedeckt wird. Jetzt verlangt man, sie solle den
bösen Zauberer nennen. Auch dagegen weigert
sie sich eine Zeitlang, plötzlich aber wirft sie die