
nur in der ganzen Sorge für die Haushaltung und
die Erziehung der Kinder, sondern den Weibern
fallen überdies noch viele Arbeiten zur Last, die
unter ändern Völkern die Männer verrichten. So
müssen sie z. B. nicht nur alles Hausgeräth, T ö p fe ,
Körbe und Kleider verfertigen, sondern auch die
Hütten bauen, das Land bestellen, die Früchte
erndten, Brennholz herbeiholen u. s. w. Die Männer
beschäftigen sich in Friedenszeit nur mit der
Jagd und der Viehzucht,
Ihre Hütten haben eine halbkugelförmige Ge-,
stalt, von acht bis neun Fufs im Durchmesser und
sind selten so hoch, dafs ein Mann aufrecht darin
stehn kann, Der Eingang ist etwa vier Fufs hoch
und wird mit einer Thür von Flechtwerk verschloss
sen, Das Gerippe der Hütte besteht aus schlanken
Stähen, die in einem Kreise, jeder etwa einen
Fufs breit von dem ändern entfernt, in die
Erde gesteckt und oben im Mittelpuncte vereinigt
werden. Die Zwischenräume werden mit dünnern
Zweigen durchflochten, der obere Theil mit Binsen
gedeckt, der untere mit einem Gemisch aus
Lehm und Kuhmist dicht überstrichen, Horden
im Innern des Landes, die ruhiger leben und ihre
Wohnplätze seltener wechseln, bauen ihre Hütten
Stärker und meistens doppelt, das heifst zwei an
einander, die durch eine niedrige Zwischenkammer
vereinigt werden. Der Boden der Hütten ist
eben und hart, sie halten ihn reinlich und erneuern
ihn oft, indem sie aus zerstampften Ameisenhaufen
eine Art von Estrich bereiten. — Sie schlafen
auf Binsenmatten von drei bis vier Fufs Breite
und sechs Fufs Länge. Zur Decke dient der Mantel,
mit dem sie sich am Tage bekleiden. (Von
einem Verheiratheten sagen sie: Er schläft unter
zwei Mänteln, A l b e r t i . ) Es verdient noch bemerkt
zu werden, dafs sie mit ausgestreckten Gliedern
schlafen, da die Hottentotten sich im Schlafe
zusammenkugeln. —
In der Nähe der Hütten befinden sich um-
zäunte Plätze, in welchen das Rindvieh bei Nachtzeit
eingeschlossen und vor den Angriffen wilder
Thiere bewahrt wird. In einigen Kraalen ist für
das sämmtliche Vieh eine solche gemeinschaftliche
Hürde, die am Tage, wenn das Vieh auf der
Weide ist, zu öffentlichen Zusammenkünften dient.
Da sie fast ausschliefslich von der Rindviehzucht
leben, so ist die Sorge für ihre Heerden auch ihre
Hauptbeschäftigung, die sich ein jeder Hausvater
| recht ernstlich angelegen sein läfst. Nur die Söhne
unterstützen ihn darin und die Weiber haben sich
auf keine Weise um das Austreiben und Tränken
der Heerde, oder um das Melken der Kühe zu
1 bekümmern. Eine Folge dieser aufmerksamen
jFürsorge ist, dafs ihr Vieh, wenn die Jahre nicht
zu ungünstig sind, immer sehr wohlgenährt aus-
Csieht und im Durchschnitt mehr Milch liefert, als
jman in den mehrsten Gegenden der Colonie da-
jvon gewinnt. Die Rinder sind so gut abgerichtet,
jdafs sie dem Hirten auf den Ruf oder auf ein Pfeifen
seines Mundes folgen oder Stillstehen, wie er
es haben >111. Die Koossa lieben ihre Heerden
l‘ber Alles, "kennen jedes einzelne Stück genau
nach allen Eigenschaften und entschliel'sen sich nur