
nige andre Colonisten durch ähnliche Anpflanzungen
von Bäumen ihren Aufenthaltsort zu verscho-
fe
nern besrebt sind*
Nachmittags setzten wir unsern Weg. weiter
fort, und kamen gegen Abend an dem Fufs der
grofsen Gebirgskette an, Das Land zwischen den
*Piketbergen und hier fanden wir fruchtbarer und
wasserreicher, als die bisher besuchten Gegenden
und die verhältnifsraäfsig grofse Zahl von Pächte-
reien, die wir auf unsferm Wege berührten oder
seitwärts liegen liefsen , gab davon gleich den re-
dendsten Beweis, Wir befanden uns nunmehr in
dem fruchtbaren District ; Vier en twindg Ri-
vieren (24 Flüsse) der also genannt wird, weil
der gröfste von den vielen kleinen Bergströmen,
die dieses weite Thal bewässern, aus einer offenen
Schlucht , von einer grofsen Zahl kleiner Bäche
zusammengesetzt, entspringt, und diese Zahl haben
nun Einige genau auf 24 bestimmt, Dieser Strom
ist da, wo er eben in die Fläche tritt und wo sich
noch nicht alle seine Arme vereinigt haben, gefährlich
zu durchwaten, Man mufs die Fürthen
sehr genau kennen, um diese Passage ohne Führer
zu unternehmen, weil es viele morastige Untiefen
giebt, in welchen Rofs und Mann, ohne
alle mögliche Selbstrettung versinken. In der Regenzeit
Übertritt der Fluís seine Ufer, und die
zahlreichen kleinen Inseln, die seine Arme bilden,
verschwinden gänzlich, Dann erscheint er
ein ' grofser breiter Strom und unterbricht auf
Wochenlang alle Gemeinschaft der Nachbaren.
Wenige Stunden vom hier ergiefst sich sein schmales
Bette unbedeutend in den kleinen Bergrwier.
Auf unserm Wege blieb er uns weit zur Rechten
liegen. 11 \ _
Wir waren vom rechten Wege abgekommen
und erreichten daher erst in der Dunkelheit den
Platz : Geluhwaard, das Eigenthum eines redlichen
Deutschen, Namens Lei s te, Vor Jahren war
dieser Mann als Unterkaufmann im Dienst der
Ostindischen Compagnie, hieher gekommen und
von dem damaligen Gouverneur v a n P l e t t e n b
e r g , wegen seiner mathematischen Kenntnisse,
in den Dienst des hiesigen Gouvernements genommen.
Er hatte lange Zeit die Stelle eines geschworenen
Landmessers bekleidet und auf Veranlassung
des Gouverneurs v an de G r a a f f mehrere
Reisen zur Verbesserung der Landkarten unternommen.
Nachher erheirathete er diesen Platz
und seine practischen Kenntnisse-, seine Industrie
und Gewandheit hatten ihn jetzt zum reichstem
Colonisten dieser Gegend und zum Orakel der
ganzen Nachbarschaft gemacht. Er besafs aufser
diesem Platz noch einen im Zwartland, der seinen
Handel nach der Capstadt vermittelte und
mehrere Viehplätze im Rogge- und Bokkeveld.
Seine genaue Kenntnifs der Gegenden, welche wir
zu bereisen im Begriff waren, veranlafste unsern
Çflef zu dem Entschlufs, die Zeit, welche auf einige
nothwendige Ausbesserungen unserer Wagen
gewandt werden mufste, bei ihm zuzubringen und
zu dem Entwurf eines genauem Reiseplans nach
den Vorschlägen des wohlunterrichteten Mannes
zu benutzen.