
wenig Aehnlichkeit mit den beiden dazu dienlichen
Arten ( Liehen parelluS und L Hoccella') zu haben,
doch ersuchte ich Herrn A b ü e , einen Vorrath
davon gelegentlich nach der Gapstadt zu besorgen,
wo mein Freund P o l ema n n , ein erfahüer und
geschickter Chemiker, schon längst gewünscht hatte,
eine Probe davon zu genauen Untersuchungen be.
kommen zu können» Da indessen Herr Ab ü e sein
Versprechen nicht gehalten hat, so bin ich nicht
im Stande, weitere Auskunft über die Eigenschaf,
ten dieses Gewächses zu geben*
Der Einflufs der Seeluft und des aliedrigen
Standortes auf die Vegetation ward hier auffallend
bemerklich. Besonders stark war sie iöo bis ,i5ö
Fufs über der Meeresfläche; in dieser Gegend
waren die Höhen mit dichtem Gebüsch bewachsen,
Die gabeldornige Arcluina bispinosa, mit Wunderlichen
Deformitäten, mehrere schöne Arten von
Zygophyllum, Pelafgonium, Moyenä, Uhus «* s. %
wuchsen hier mit frischgrünen Blättern und in
besondrer Gröfse wild durcheinander* Nicht minder
reich war hier die Beute von Insecten und
eine kleine Jagd auf die hübschen Vögel, die in
den Büschen nisteten, gab mir auf mehrere Tage
Arbeit mit Abstreifen und Ausstopfen,
jjj. Herr A b u e bewirthete uns unter ändern auch
mit Seefischen und Austern, welche die Bay in
Menge liefert und die uns nach so langer Entbehrung
eine sehr erwünschte Speise geworden waren,
Unter den erstem waren wenige, die man am Cap
nicht auch hätte, aber die letztem waren schmackhafter
als dort, nur schienen sie einigen unter
Jms zu grofs und zu fett, Um sie mit Lust ge-
iieisen zu können. Es waren mehrere darunter,
Ixe man durchs chneiden mufste, weil sie für einen
Bissen zu grofs waren. Am Cap bekommt man
ke selten so frisch, weil sie an den nahegelegenen
■üsten nicht zu finden sind und nur von den
lolonisten jenseits Hottentottschhölland Zu Markte
¿bracht werden. Man bezahlt für das Hundert zwei
bis drei Thaler. Selbst hier sind Sie nicht immer,
sondern nur bei Ungewöhnlich niedriger Ebbe zu
»kommen, wo denn die Fischersclaven auf den
äftlsen ziemlich tief bis zu den Austerbänken ins
Meer hineingehen können. Als Wir uns Nachmittags
bei dem niedrigsten Wasser zwischen jenen
»Isen im Meer badeten, fanden wir einen kleinen
Klumpen Austern zwischen einer Spalte, sie safsen
ä|er so lest, dafs wir sie nicht losbrechen konnten.
Von dem Ueberfiufs an Muscheln hat diese Bay
■en Namen. Sie sind ebenfalls Sehr schmackhaft,
werden aber fast nur Von den Sclaven gegessen
indem man die Fische und Austern, wenn sie zu
bekommen sind, vorzieht.
Vormals hiefs diese Bay die Satiöt Btasiusbay>
denn also war sie von V a s c o da Gama , der im
pfeember i4gy zuerst *) hier landete, genannt.
Hden ersten Jahren der portugiesisch-ostindischen
1 ) Wenn inan anders nicht annehmen w ill, die Von B a r -
B ° n ie u D i a z ( im December i486 oder Januar 1487) ent-
» t e Angrä d o s V a q u e i r o s ( Kuhhirtetfkay), deren wahr«
•«ge aber noch sehr problematisch bleibt, sei die Mo s s e l -
ay gewesen.
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