
zum zweiten male von ihnen gefangen genommen
wäre, diese sehr kenntliche Zeichen ihm olmfehl-
bar den Verlust seines Lebens zugezogen haben
würden. Deshalb sei er zu den Christen geilohen
und wohl zufrieden mit der Behandlung, die er
bei seinem jetzigen Herrn erfahre.
Nachdem wir ein gutes Ende Weges durch
eine dürre und sandige Gegend zurückgelegt hatten,
zwang uns Hitze und Durst in einer etwas
zur Rechten gelegenen Wohnung vorzusprechen.
Obgleich man hier unsern Besuch nicht erwarten
konnte, fanden wir dessen ungeachtet alles zu un-
serm Empfang eingerichtet und kamen in die Verlegenheit,
der freundlichen Hausfrau die Einladung
auf ihr Mittagsmahl ausschlagen zu müssen, indem
unsre vorausgesendete Mannschaft uns an einem
bestimmten Ort zu erwarten und ein Mittagsessen
im Felde bereit zu halten angewiesen war. Ich
erwähne dieser Aufmerksamkeit hier nur, um die
so sehr allgemeine und ausgedehnte Gastfreundschaftlichkeit
der Africaner durch ein neues Beispiel
zu bewähren.
In einer artigen Niederung, de lange Valley
genannt, fanden wir einige Zelte aufgeschlagen und
unsre Leute vom Ersten bis zum Letzten beschäftigt,
sich, ein jeder in seinem Posten für das kleine Lager
nützlich zu machen. Eben deshalb war für
heute eine Rast im freien Felde angeordnet, damit
ein jeder lerne, was er für die Zukunft, wenn
die Noth uns das Campiren in einsamen Gegenden
gebieten würde, zu thun habe, und damit
man
man sich in dem schnellen Aufrichten und Ab-
I brechen des Lagers übe. Da heute die Neuheit
I dieser Beschäftigung noch Alle erfreute und ein
I jeder der Gesellschaft mit Hand anlegte , so ging
■ Alles schnell und heiter von Statten. Unsre Da-
I men nahmen sich selbst der Küche mit an, die
■ jungen Leute wetteiferten mit einander, die Tische,
I[Stühle und andre zu dem kleinen Mahl erforder-
I j liehe Gerätschaften herbeizuschaffen und zu ord-
II nen , und die frohste Laune versiifste die frugale
I Mahlzeit, die ein jeder durch die kleine Arbeit sich
l| verdient zu haben glauben durfte. — Wir waren
| eben beschäftigt wieder einzupacken und aufzu-
| brechen, als zwei Colonisten auf uns zukamen, die
I auf dem Wege nach der Stadt begriffen gewesen
I waren, aber da sie gehört hatten,* der General-
| Commissär wolle die Gegend besuchen , in welcher
sie wohnten, ihre Familien allein hatten weiter
ziehen lassen und uns aufsuchten, um ihre Be-
|gleitung und eine Bewirtung in ihren Häusern an-
jzubieten. Es waren zwei Brüder Namens Lo uw,
Bewohner des Onder-Bokkeveldes. Alle Versuche,
¡ihnen so viel Zeitverlust und eine doppelte Reise
[von mehr als hundert Stunden Weges abzurathen,
(waren vergebens. Sie würden es nie vergessen
können, meinten sie, gerade zu einer Zeit abwesend
gewesen zu sein, wo zum ersten Mal, so
lange die Golonie bestand, ein Regent ihre Geigend
zu besuchen gekommen. Sie begleiteten uns
(also sofort auf unserm ferneren Wege, blieben
auch noch die zwei folgenden Tage bei uns und
I. H