
Miner, und ruheten dort einige Stunden, um die
grofse Hitze des Tages vorübergehn zu lassen.
Diese Pächterei wird von Reisenden, die sich
auf der Rückkehr von Indien oder auf dem Wege
dahin nur einige Wochen am Gap aufhalten,
häuhg besucht, um eine Vorstellung yon dem Leben
eines Colonisten zu bekommen und in der
That ist sie ganz dazu geeignet, dieser Absicht
zu entsprechen. Der Besitzer, ein sehr gastfreier
Mann, unterhält aufser den Knechten und Sclaven,
die ihm zum Bebauen seiner ausgedehnten Ländereien
nöthig sind, eine Menge von Handwerkern,
theils Freie, theils Sclaven, mit deren
Hülfe Alles was zu seinem Haushalt an täglichen
Bedürfnissen, an Kleidern, Haus- und
Ackergeräth, und ändern Werkzeugen erforderlich
ist, auf dem Platze selbst verfertigt wird,
so dafs er der Nahe der Capstadt, die ihm zum
Absatz seiner Producte auf der ändern Seite
so sehr Siu statten kommt , zum Einkauf entbehren
kann. Ja seine nähern Nachbaren, die ihr
Häuswesen nicht so sehr ausdehnen können,, lassen
bei ihm Vieles-verfertigen oder miethen seine
Sölaven, um sie auf ihrem Platze zum Bau ihrer
Häuser öder als Schmiede, Wagenmacher, Tischler,
Schneider u. s. w. zu gebrauchen. Eine ähnliche
Einrichtung besteht auf den mehrsten Päch-
tereien dieser Gegend, doch bei Wenigen in
derselben Vollkommenheit. In den entferntem
Gegenden der Colonie erscheint die patriarchalische
Verfassung des Hauswesens, wie ich sie
in den frühem Abschnitten hin und wieder beschrieben
habe erfreulicher, weil sie allem dort
das Bestehen so vieler kleiner abgesonderten Menschengesellschaften
unter einem gewissen Grade
von Cultur möglich macht, hier ist sie weniger
Folge der Nothwendigkeit als der Industrie und
der auf Gewinn berechneten ökonomischen Einrichtung.
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Herr Me ybur gh hat sich auch außerdem
mancherlei Verdienste um die Golonie erworben.
Schon vor %& Jahren besak er mehrere Viehplätze
in den entlegensten Gegenden und wohnte
eine Zeitlang zu Graaff-Reynett, ehe dieser
Ort noch zu einem Dorf und zum $Tittelpunct
einer Drostei erhoben war. Auf seinen Rath
vorzüglich unternahm Gouverneur van de
Gra a f f die Errichtung dieser neuen Drostei,
und nach seinen Vorschlägen wurden die ersten
Anlagen dazu gemacht. Schon als Jüngling*
vor mehr als vierzig Jahren, hatte M eyburgh
grofse Reisen außerhalb der Grenzen der
Golonie gemacht und unter ändern den Oranje
flufs nach seiner ganzen Länge untersucht. Auf
dieser Reise, wovon er uns heute Vieles erzählte,
hatte er mehrere Monate allein von Seekuhspeck
gelebt und mit s e i n e n wenigen Gefährten
die härtesten Beschwerden und Gefahren ubef-
standen. Alles was er uns über jene Gegenden
mittheilte, reizte aufs Neue meine Begierde sie selbst
zu besuchen und befestigte meinen Entschluß, Alles
zur Ausführung dieses Wunsches aufzubieten.
Capitän Para v i cini unterhielt sich lange mit
diesem verständigen Manne über den Zweck