
sich ausdehnen könne, wenn er den Leib voll
habe. Ohne sich auch sonst auf , eine Antwort
einzulassen, bat. er gleich um etwas zu essen, obgleich
er erst vor einer Stunde ein gutes Frühstück
zu sich genormten hatte, Jede seiner Antworten
ve rrie t eine ,völlige, Gleichgültigkeit gegen
Alles was mit ihm vorging, er sprach sehr
beschwerlich und zeigte überhaupt soviel Stumpfsinn
und sonstige Altersschwächen, dafs wir in
Verlegenheit g e rieten, ,\vas mit ihm zu machen
sei. Da er indessen bewiesen hatte, dafs er noch
Kräfte habe zu schaden, ward er mit seinem Landsmann
nach Tülbagh gesandt. Auch seine Frau,
der die Golonisten Schuld gaben, dafs sie ihn immer,
zu Räuberien gereizt und dazu ihre Hülfe
geliehen habe, durfte man nicht frei lassen, doch
ward sie der Kinder wegen milder behandelt, und
auf einem ändern Wagen, nur an einem Arm geschlossen,
abgeführt. Als man die Eheleute von
einander: trennte, gab der alte Bartman, der
doch immer noch glauben mufste, es gehe zum
Tode, kein Zeichen von Betrübniis von sich, sondern
verlief« die Kinder, ohne sich einmal nach
ihnen umzusehen. Zwei andre Gefangne, die eben
noch gebracht wurden, mufsten sein Loos theilen,
und mitreisen, :um weiter kein Unheil anrich-
ten .zu können. Sie entkamen aber unterwegs wieder,
weil die Coionisten, die im JRoggeveld zu ihrer
Bewachung mit gegeben waren, ihnen aus Mitleiden
die Eisen abnahmen, und sie in diesem Zustand
aus der Acht hessen.
Wir sandten zugleich einen ausführlichen Bericht
an den General ab, in welchem wir ihm die
traurige Lage der Coionisten schilderten, und es
ihm anheim stellten, ob ein Commando gegen
die Buschmänner ausziehen solle, worüber wir
bei unsrer-Zurückkunft seine Befehle hier erwarten
wollten, im Bejahungsfall aber um einen Vorrath
an Pulver und Blei ersuchten, weil es hier,
in solchem Grade daran fehlte, dafs die Bauern
nicht einmal zu ihrer Verteidigung, vielweniger
zur Jagd oder zum Kriege damit versehen waren.
In einem Privatschreiben that ich den
Vorschlag, die Instruction zu einem solchen Commando
so einzurichten, dafs den Bauern geboten
würde, des Lebens dieser unglücklichen Wilden
soviel möglich zu schonen, dagegen alle einzufangen,
deren man habhaft werden könne. In der
Nähe der Capstadt müsse dann ein Ort gefunden
werden, (etwa das Robbeneiland,) wo man sie in
leichter Gefangenschaft an mäfsige Arbeit gewöhnen
könne, deren Ertrag nur soviel abzuwerfen
brauche, als ihre Unterhaltung dem Staat koste.
So könne man hoffen, sie nach und nach, wenn
auch erst in der zweiten Generation, an ein t ä tigeres
Leben und an gewisse Bedürfnisse zu gewöhnen,
da sie jetzt nur e in Gut, das Leben,
und nur e in Bedürfnifs, das der Ernährung kennten.
So werde ein doppelter Nutzen erreicht,
die Grenze von einem grofsen Übel befreit und
das arme Volk selbst zu einer höhern Stuffe von
Cultur erhoben. Zur Belohnung könne man die
Besten unter ihnen nsiclr und nach in Freiheit
setzen und wieder hieher schicke» und sie viel