
an den folgenden Tagen beobachtet, die einer
wie der andre ohne merkliche Abwechselung der
Gegenstände und ohne des Aufzeichnens werthe
Ereignisse verflossen. Sabald am Morgen das
Frühstück genommen war, wurden die Zelte abgebrochen,
die Wagen gepackt und langsam vor-
ausgeschickt, Das dichteste Mimosengebüsch
ward ausgesucht, um unter seinem Schatten die
heißeste Tageszeit zuzubringen und wenn die
Sonne sich zu neigen begann, safsen wir auf, um
mit einbrechender Nacht unser bereits fertiges
Lager an dem nächsten Rastplatz zu erreichen.
Ungeachtet dieser gut erdachten Anordnung war
diese Reise durch die Karroo mit vielen Beschwerden
verknüpft, wie ein jeder leicht ermessen
wird, der sich meiner obigen Beschreibung
dieser ausgedehnten Wüste erinnert. Damals
aber, als wir sie zwischen dem Roggeveld und
Bokkeveld durchzogen, war die heifse Jahrszeit
noch nicht so weit vorgerückt, daher in den
Flüssen noch mehr Vorrath an Wasser, zudem
vollendeten wir unsern damaligen Weg durch sie
hin in wenigen Tagen, waren mit manchen Bedürfnissen
noch reichlich versehen, die jetzt fehl-
ten und wir selbst und unsre Pferde waren noch
nicht in dem Maafse erschöpft und des Reisens
iiberdrüfsig, wie jetzt nach den Anstrengungen
der letzten drei Wochen,
An Wasser fehlte es in solchem Grade, dafs
wir fast jedesmal durch das Ausgraben von 4 bis
5 Fufs tiefen Gruben in dem Bette des Flusses
uns dies unentbehrliche Bedürfuifs verschaffen
mufsten und dann war noch immer der Trank,
I welchen wir auf diese Weise bekamen, mit Salz-
I theilen geschwängert oder durch andre fremde
I Beimischungen höchst widerlich gemacht. Aber
lohne die Hülfe unsrer erfahrenen Wegweiser
■ würden wir auch dieses elende Labsal nicht ein-
I mal gefunden haben , denn man darf sich nicht
1 vorstellen, dafs es in den Betten der africani-
Isehen Flüsse nur des Nachgrabens bedürfe, um
■ an jeder Stelle Wasser zu finden. Im Gegentheil
■sind solche Stellen sehr selten und werden nur
■ da angetroffen, wo sich ansehnliche Vertiefungen
■ der ursprünglichen Steinmasse mit Sand, Thon
■ und Geschiebe gefüllt haben. Man erkennt
■ solche Stellen an Queerbänken des festen Gelsteins,
die nicht weit von da Stromabwärts zum
■Vorschein kommen und dem unterirdischen Was-
■servorrath zum Damm dienen. Gewöhnlich hat
■ auch der Flufs oberwärts eines solchen Wasserbehälters
ein stärkeres Gefälle, woraus man also
■ ebenfalls auf vorhandnes Wasser schliefsen darf.
1 — Der Mangel und die schlechte Beschaffenheit
■des Trinkwassers ward uns jetzt doppelt fühlbar,
■ da die mitgenommenen Vorräthe an Wein und
■Lebensmitteln sich merklich verminderten und
■einige Artikel ganz auszugehn anfingen. Unsere
■Nahrung bestand daher mehrere Tage hinterein-
■ander aus nichts als Schaffleisch und Zwieback,
■Der Wein, den wir von Graajf ^Reynect mitge-
■ nommen hatten, war bei der Hitze in Gährung
■übergegangen und sauer geworden und selbst von
■ diesem war nur ein so geringer Vorrath vorhan