
die Geschenke übereichen möchten, die ihm al$
König zukämen; was wir aber an Leckereien odet
Putzsachen für ihn bestimmt hätten, möchten wir
ihm heimlich zustellen, denn wenn seine Leute
es erst einmal wiifsten, so habe er keine Rnhe
vor ihrem Betteln und könne es nicht abschla.
gen, auch mit dem Geringsten unter ihnen zu
th eilen.
Kaum hatte der König den Rücken gewandt,
als die Zurückgebliebenen dreister anfingen, sich
Tabak, Brantwein und andre Geschenke auszubit.
ten. Da K o k aber mit dem König gegangen war,
so besorgten wir schon, unsre Weigerung werde
zu Unzufriedenheit und Misverständnissen Anlaß
geben und ich suchte meinen ganzen beetjuaiM
sehen Sprachschatz hervor, um ihnen verstand,
lieh zu machen, dafs morgen gehandelt werden
solle, dafs ihnen aber heute nichts gegeben werden
könne, am wenigsten zum Geschenk. Statt
darüber zu murren, blieben sie zutraulich wie
vorher und ihre ganze Aufmerksamkeit war jetzt
nur darauf gerichtet, dafs ich ihre Sprache rede.
„ Muhnto-si bua beetjuana“ (der Mensch spricht
beetjuanisch) wiederholten sie einander unzählige
mal, vergafsen nun Alles was sie vorher begehrt
hatten und redeten zu mir mit einer solchen Geschwindigkeit
und Lebhaftigkeit, dafs ich nicht
das Mindeste davon verstand., das Gespräch abbrechen
und mich schämen mufste, meine Gelehrsamkeit
zur Unrechten Zeit ausgekramt zu haben.
— Zu unsrer Verwunderung war nicht eine
einzige Frau unter dem ganzen Haufen; wir liefsen
durch
¡durch einen Hottentotten, der Koranasch sprach,
Avas von vielen Beetjuanen verstanden und von
einigen ziemlich geläufig gesprochen wird) nach
dem Grund davon fragen und erhielten zur Antwort,
die Weiber wären zu Hause und müfsten
tevbeiten. Nur sehr wenige unter ihnen hatten
¡Waffen mitgebracht, ein neuer Beweis, dafs sie
tyron uns durchaus keine Hinterlist argwöhnten.
¡Am mehrsten aber erfreute uns die Nachricht, die
[sich während des Gesprächs ebenfalls ergab, dafs
¡der Krieg mit den Muruhlong, vor dem sich
die flüchtenden Missionäre so sehr gefürchtet hatten,
nun nicht zum Ausbruche kommen werde.
¡Mulihawang hatte von den Koranas am Vaal-
irivier Beistand zu seinem Angriffe erwartet und
¡seinen Sohn Methibe deshalb an sie abgesandt.
(Dieser war aber vor drei Tagen zurückgekehrt,
(ohne sie zur Theilnahme an dem Krieg bewegen
¡zu können und allein fühlte sich der König zu
[schwach zum Angriff. —* Nach und nach verloren
[sich unsre Gäste und nur einige Arme (wie sie
¡sich selbst nannten) blieben bei uns zurück und
schliefen die Nacht ruhig neben unsern Wagen.
Am ändern Morgen erschienen schon sehr
früh einige unsrer Bekanntschaften von gestern
wieder, an denen wir bemerkten, dafs sie sich
heute wie zu einem Festtage geputzt hatten. Sie
hatten zum Theil schönere Mäntel von Jakal-
und Genettkatzenfellen umgehängt, alle aber den
Leib ganz frisch mit Glimmersalbe bestrichen und
besonders das Haar dick mit diesem glänzenden
Fett eingerieben, so dafs den mehrsten, da sie
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