
bezeichnet. Das Gestein, aus welchem jener besteht,
erstreckt sich in schieferartigen Lagen tief
in den Flufs und ist von schönblauer Farbe, die
von den Golonisten als sehr dauerhaft gepriesen
wird; sie gebrauchen daher dieses Mineral so oft
sie es bekommen können, mit 01 angerieben zum
Anstreichen ihser Häuser und Wände. Weiter an
dem Felsen hinauf verräth ein dichter gelbröth.
licher Okerüberzug den reichen Eisengehalt, und
fast durchgängig ist kubischer Eisenstein in die
Masse eingesprengt. *)
Frühmorgens hatte Kr i e g e r das Lager verlassen,
um eine Horde Bastardhottentotten und
Koranas aufzusuchen, die vormals jenseits des
Stromes zu hausen pflegte. Er kam gegen Mittag
zurück ohne sie gefunden zu haben, dagegen
brachte er die befremdende Nachricht, dafs ihm
Missionäre begegnet wären, die von den Briquas
zurückkämen, und beunruhigende Nachrichten
von dort mitbrächten. Sie hätten jetzt ihr
Lager jenseits der Biegung des Flusses aufge-
schlagen und erwarteten uns dort. Wir brachen
daher sogleich auf, mufsten aber einen sehr
*) Herr Obermedicinalrath R l a p r o t h , der auch diese)
Mineral genau untersuchte, fand es von so ausgezeichneter Beschaffenheit,
dafs er e3 als eine neue Gebirgsart mit dem Namen
Blaueisenstein belegte, Eine bedeutende Schwere und
Härte, besonders aber die Beständigkeit der blauen Farbe gegen
Feuer und gegen a l l e Reagentien, zeichnen es besonders
aus. Genauere Rechenschaft über die chemischen Bestandteile
ui\d sein ganzes Verhalten giebt Hrn. K l a p r o t h s Beschreibung
darvon im Ma g a z i n de r G e s e l l s c h a f t Nat u r f o r s
c h e n d e r F r e u n d e vom Jahr i8 n .
mühsamen Umweg durch das Gebirge nehmen, um
an den Ort zu kommen, der in gerader Richtung
nur eine Stunde von uns entfernt lag. Nach vier
Stunden beständigen Bergauf und Bergabziehens
langten wir endlich dort an und sahen bei einem
Rückblick über den Flufs, die Felsen unter denen
wir gelegen hatten, noch ganz nahe hinter
uns.
Hier empfingen uns die Missionäre Y a n der
hingen und Jan Mat thias Kok, jener ein
Holländer, der erst vor wenigen Monaten die
Reise zu den Briquas angetreten, dieser ein ge-
borner Africaner, der vier Jahre unter ihnen gelebt
hatte. Sie erzählten uns, dafs ein, zwischen
zwei Stämmen dieser Wilden ausgebrochener
Krieg sie genöthigt habe, das Land zu verlassen.
Zwei andre Missionäre seien ebenfalls bereits auf
der Rückreise und nur noch drei Tagereisen von
hier entfernt. Sie hatten Beide ihre zahlreichen
Familien bei sich; ihre Hottentotten waren beschäftigt,
zwischen den Wagenrädern aus Matten
eine Art von Hütte zu bauen. Die unangenehme
Nachricht von dem Ausbruch der Kinderblattern
unter den Wilden, ward durch sie bestätigt, doch
fügten sie hinzu, die Epidemie sei diesmal besonders
gutartig und bereits im Abnehmen. Diese
Nachricht verbreitete neues Schrecken in un-
serm Lager, keiner von unsern africanischen Begleitern
wagte es, den Missionären nur nahe zu
kommen, aus Furcht von ihnen angesteckt zu
Werden, ja diese Furcht ging soweit, dafs sie die
Stelle, wo sich die beiden Familien gelagert hat