
waren nur Weiber bei diesem Bau beschäftigt
sowie sie denn überhaupt alle schwere Arbeit
allein verrichten. Sechs von ihnen bringen den
Bau eines solchen gröfsera Hauses in Zeit von
acht Tagen zu Stande. Besonders künstlich ward
das Dach aus Schilf und Binsen geflochten und
zwar ohne ein anderes Bindemittel. Die Queer.
balken aber waren mit ledernen Riemen und mit
Stricken aus Baumrinde an den Pfeilern befestigt.
Unter den vielen Personen, die sich des
Tauschhandels wegen wieder im Lager eingefun.
den hatten, war auch ein Mann, der ein Paar
acht - bis zehnjährige Knaben zum Verkauf anbot,
Er hatte sie in einem früheren Kriege gegen den
Stamm der Chojaa als junge Kinder in seine Gewalt
bekommen; als rechtmäfsige Beute waren
sie für immer seine Sclaven und das Herkommen
gab ihn! sogar volle Gewalt über ihr Leben. Er
begehrte für jeden ein lebendiges Schaf und
fügte hinzu, er wünsche sie loszuwerden, weil
er für sie nicht zu essen habe und fürchten
müsse, dafs sie Hungers stürben. Sehr überrascht
durch einen solchen Antrag und durch die Erklärung,
dafs die ganze Dienerschaft der Reichen
aus solchen Leibeigenen (aus Kriegsgefangenen
und ihren Kindern) bestehe, gaben wir unsern
Unwillen darüber deutlich zu erkennen und wiesen
einen solchen Handel gänzlich zurück *).
-*) Schon in meiner vorläufigen Beschreibung der Beet-
juanen in den allgemeinen geographischen Ephemeriden (Mn
1807) . erwähnte ich dieser Neigung zum Sclavenhandel «*
Nachmittags mehrte sich das Gedränge wieder
ausserordentlich, doch ging der Tauschhandel
weniger lebhaft, weil unser Vorrath an Tabak zu
mangeln anfing und wir der kleinen Seltenheiten
Liner Folge der Verfassung dieser Völker und widerlegte dar-
|au9 Ba r rows zu voreilige Schilderung von ihrem Freiheit«-..
Lefübl, dessen in dem T r ü t e r s c h e n Original gar nicht geldacht
wird. Seitdem habe ich eine neue Bestätigung meiner
[Meinung in des Engländers W i l l i am W h i t e schon mehrmals
angeführten Beschreibung der Kaffervölker in der Geigend
der L a L a S oa Bay gefunden. Dieser erwähnt ebenfalls
des traurigen Zustandes ihrer Leibeigenen und fügt hinzu:
l f m no advocate f o r the slave trade, yet I consider, that it
would have been, I am sure, a Chrisiianlike act, to have pur-
1 chased some o f those, that were offered us f o r the immense price
" o f a bottel o f Rum or Arra k. T h ey were perfectly destitute of
every sort o f clothing and h ad no f o o d given them. I enquired,
!how th e y co u ld possibly subsist; one o f the natives told me:
L am e a s b u l l ok and that in times o f great scarcity th ey
themselves Were obliged to eat grass. — Wahrscheinlich Lat
der Sclavenhandel sein erstes Entstehen eben so sehr dem
rohen Zustande der, Sclaven verhandelnden Völker als der
Habsucht der Europäer zu danken und ich stehe nicht an,
zu behaupten, dafs erst eine genaue Kenntnifs von der Verfassung
der Völker im Innern des südlichen Africa dazu gehört,
ehe die Frage, ob die plötzliche Abschaffung dieses Handels
für diese Völker selbst, die ihrer Kriegsgefangnen dann
um so weniger schonen werden, zu wünschen sei, entschieden
werden darf. Dafs dieser Handel übrigen» die Käufer und
Mäkler entehrt, dafs die grausame Behandlung der eingekauften
Schwarzen während des Transports auf den Schiffen
ein wahrer Schandfleck in der Geschichte der Menschheit ist,
hin ich weit entfernt, im mindesten zu leugnen, doch glaube
ich, dafs der Zustand der Sclaven in den ostindischen Colo-
nien und am Cap, wo man sie hei Weitem milder behandelt
als in Westindien, glücklicher ist, als der, dem sie dadurch
in der Knechtschaft ihrer eignen Landsleute entgehen.