
gegen Hornvieh, Elfenbein, Straufsfedern und
Thierfelle verschaffen, in welchem Tauschhandel
sie wohl in soweit übervortheilt sind, als man sie
z. B. für ein mittelmäfsiges Gewehr fünf bis sechs
Ochsen oder einen Centner Elfenbein bezahlen
liefs. Da aber die Waaren, um welche man hier
handelt, nur in ihrem relativen Werth verglichen
werden können, so scheint es zu hart, wenn man
diesen Handel Betrug nennt. Er würde es sein,
wenn man z. B. in Amsterdam einem Unwissen,
den für einen grofsen Elephantenzahn einen in
der nächsten Trödelbude käuflichen Tuchrock ge.
ben wollte, da hingegen eben dieser Tausch jenseits
des Oranjeriviers nicht anders als billig zu
nennen ist. Einzelne Bastardhottentotten waren
wohl selbst einmal unerkannt in der Capstadt
gewesen, und hatten dort Gewehre und Pulver
zu bessern Preisen eingekaüft, fanden aber dennoch,
dafs sie sich besser ständen, "wenn sie die
Reisekosten sparten und sich diese Artikel gegen
die hohem Preise bringen liessen. Überdies fingen
die Elephanten jetzt an, in diesem Landstrich
immer seltner zu werden, so dafs es ihnen
an dem beliebtesten Artikel des Tauschhandels
jetzt fehlt, und sie sich schon seit geraumer Zeit
kein Pulver mehr verschaffen können. Bis jetzt
hatte noch immer ein kleiner Vorrath, der ihnen
im Jahr igoi von den englischen ' Commissarien
hinterlassen war, vorgehalten, nunmehr aber war
auch dieser verbraucht, und die ganze kleine Co-
lonie darüber in der äufsersten Noth. Denn theils
fehlte nun das Mittel, wodurch sie sich bisher die
beliebten Handelsartikel Elfenbein und Felle vers
c h a f f t hatten, theils aber, und dies war beunruhigender,
konnten sie sich nun der Buschmänner
n ich t mehr erwehren, die schon anfingen, viel
dreister zu rauben, seitdem sie gemerkt hatten,
dafs man kein Feuergewehr gegen sie brauche.
I _ Aus diesem Beispiel des Pulvermangels ergiebt
I sich nun deutlich die Abhängigkeit des Instituts I von der Colonie, und die Albernheit der Behaup- I tung, es könne den europäischen Niederlassungen I gefährlich werden. Wie wenig überhaupt'ein An-
| griff von diesen harmlosen Menschen zu fürchten
Isei, sieht man auch daraus, dafs sie sich selbst
I als Mitbewohner der Colonie, als Unterthanen
1 des Gouvernements betrachten, und von den vor- I läufig bestimmten Grenzen des europäischen Ge- I biets gar nichts wissen. Dafs Ander son sie in
I dieser Vorstellung zu erhalten sucht, ihnen Ge-
■ horsam gegen die Regierung der Colonie predigt,
und selbst die Hülfe derselben begehrt, beweist
I eben so sehr wie falsch die über seine Person
[ verbreiteten Gerüchte waren, als wie vollkommen
er sich einer reinen Absicht bewufst ist. Allerdings
gab es einen ändern englischen Missionär,
der in seinem Gebete zu Zeiten seines Königs
I gedachte, dieser aber ist nie bei den Bastarden
I aufgetreten, und würde dadurch auch der bata—
I vischen Republik bei diesen Leuten wenig geschadet
haben, da sie mit den Verhältnissen der
europäischen Mächte durchaus unbekannt sind.
Ohne Zweifel verdient der kleine Bastard-
hottentotten-Staat nicht nur die Aufmerksamkeit,