
fahl einigen seiner Leute, uns zu begleiten. 1^
Weggehn rief er ihnen noch nach, sie sollten
nur zuschlagen, wenn die Weiber wieder so zu.
dringlich würden.
Wir wurden nun wieder durch ein wahres
Labyrinth von kleinen Gäfschen, groisen Plätzen
und geraden Strafsen geführt, bis in die Gegend
des Orts, wo die größten Häuser standen. Hier
erst führte man uns in eins derselben hinein, das
einem unsrer Begleiter gehörte. Eine Menge von
Kindern, von denen die mehrsten ganz nackt
waren, spielten vor der Thür in dem warmen
Sande, die Übrigen mufsten auch noch heraus,
kommen, damit wir Raum hätten, Alles zu besehen.
Indessen Kok uns die Bauart der Häuser I
und die Bestimmung manches Haüsgeräthes be- |
schrieb, blieben die Bewohner selbst draufsen und
liefsen ohne eine Spur von Mistrauen unsre zahlreiche
Gesellschaft ruhig Alles betasten, losmachen
und in die Hände nehmen, ohne einmal recht
danach hinzusehn. Es verdient auch als eine Pro-
be ihres Zutrauens und als eine Art von Schonung
bemerkt zu werden, dafs sich uns während
unsers ganzen Aufenthalts nie ein Einziger bewaffnet
zeigte, gerade als wollten sie auch dem
leisesten Verdacht einer feindseligen Absicht aus-
weichen. Nur bei den Besuchen in ihren Hütten
bekamen wir ihre Schilder und Hassagayen
zu sehn von welchen letztem die Reichen oft einen
Vorrath von dreifsig bis vierzig in einem
abgesonderten Winkel der Hütte stehn hatten.
Die Zv^eckmafsigkeit und Festigkeit der Häu«
¡er war es, was uns bei diesem ersten Besuche
am mehrsten auffiel. Da sie sich nun überhaupt
durch die gröfsere Sorgfalt, die sie auf ihre Wohnungen
wenden, am mehrsten von den östlichen
Kafferstämmen und namentlich von den Koossa
unterscheiden, so steht eine genauere Beschreibung
eines solchen Hauses hier wohl nicht am
Unrechten Orte. Ein Beetjuanenstamm wählt*allemal
seinen Aufenthalt in der Mitte eines gföfsen
Mimosengehölzes, denn die Stämröe dieser Bäume,
die in dieser Gegend des südlichen Africa
eine ziemliche Höhe erreichen, sind das erste und
j nothwendigste Baumaterial. Solcher Stämme werden
zu einem guten Hause zwölf bis vierzehn- er*
fordert, nemlich acht bis zehn von etwa neun
Fufs Höhe, die übrigen um drei oder vier Fufs ¡ länger. ' Jene kürzern werden ;n einem Kreise,
dessen Durchmesser sechzehn bis zwanzig Fuls
beträgt, in gleichen Abständen aufrecht in die
■ Erde gegraben und bilden das äufsere Gerüst, auf
■ welchem der Rand des Daches ruht. Die län-
I gern dagegen bilden einen engem concentrischen
■ Kreis und tragen den Gipfel des Daches, der
I nicht ganz in den Mittelpunct des Hauses fällt,
■ weil er sich auf den einen dieser Pfeiler, der vor
■ Allen der längste ist, stützt. So bekömmt das
■ Dach, das aus Schilf oder Stroh sehr küntslich
I und sauber geflochten ist, die Gestalt eines un-
I gleichseitigen Kegels. Eine mannshohe Wand wird
I aus Mimosenzweigen zwischen den Pfeilern des
I aufsern Umkreises geflochten, alle Dornen wer-
I den dabei nach innen gedreht, damit sie den