
starrt und vielleicht nicht im Stande gewesen sein^
die inzwischen im Sande versinkenden Wagen
herauszuziehn.
Neben unserm alten Lagerplatz am südlichen
Ufer des Flusses fanden wir so häufige Spuren
von Flufspferden, dafs wir beschlossen, sogleich
eine Jagd auf sie anzustellen. Ungeachtet der
einbrechenden Nacht begaben wir uns daher abwärts
am Ufer hinunter und horten bald drei
dieser ungeheuren Thiere laut schnaubend Athem
schöpfen. Indessen verstattete die Dunkelheit
nichtj den Ort wo sie die Nase aus dem Wasser
steckten, genau zu bemerken und nachdem ein
Schufs auf sie geschehen war, verschwanden sie
sämtlich und wir kehrten nach vergeblichem
Lauern ganz durhfroren ins Lager zurück. Eben
so wenig gelang uns am folgenden Morgen eine
Verfolgung der Springhasen *), von welchen wir
unzählige Löcher am Fufse eines nahe liegenden
Berges entdeckten. Obgleich alle unsre Hottentotten
helfen mufsten, mit Schaufeln und Hacken
die nahe unter der Erde hinlaufenden Gänge zu
durchwühlen, und obgleich wir überall die frischen
Überbleibsel von ihnen bemerkten, so mufsten
wir doch zuletzt unser Vorhaben aufgeben,
weil sich die Gänge zu vielfach kreuzten und ein
so vollkommnes Netz bildeten, dafs unmöglich
war, ihnen die Auswege abzuschneiden. Unsre
Hottentotten versicherten auch gleich, ein solches
Thier grabe viel schneller, als man es mit
*) Pedetes (sonst Dipus) Ca/er.
dem Spaten zu verfolgen im Stande sei und das
einzige Mittel, ihrer sicher und in Menge habhaft
zu werden sei, das Wasser des Flusses in ihre
Baue zu leiten, was hier aber bei der hohen Lage
der Gegend nicht zu bewerkstelligen war. Bei
heftigem Platzregen könne man auf diese Weise
soviel als man nur wolle, mit den Händen greifen,
denn die Nässe, die sie aus ihren Löchern
treibe, nehme ihnen zugleich die Behendigkeit, mit
der sie sonst, allein durch die Schnellkraft ihrer
Hinterläufe in grofsen drei bis vier Ellen weiten
Sätzen auch dem schnellsten Hunde zu entkommen
im Stande wären.
Am i3ten Julius kamen wir durch die Grooi-
rivierspoort, schossen Nachmittags eine Menge
Antilopen, unter ändern auch ein schön gestreiftes
üCuduweibchen *) und übernachteten an Ba-
tviaansbaky wo wir am ändern Morgen wieder
einige unsrer kranken Ochsen im Stiche lassen
mufsten. Es fing nemlich bei der zunehmenden
allgemeinen Schwäche der Thiere auch eine Art
Räude unter ihnen an zu herrschen, an welcher
Krankheit wir in der Folge noch viele von ihnen
verloren. Dies allerdings sehr grofse Uebel
hatte denn doch auch eine vortheilhafte Seite
nemlich die, dafs wir nunmehr von den Nachstellungen
der Buschmänner ganz verschont blieben,
die an unsern verlassenen Lagerplätzen immer
Nahrung genug fanden. Wir bekamen auf
unsrer ganzen Rückreise auch nicht einen einzi-
Antilope sirepsiceros. Nur das Männchen ist gehörnt.