
Italien, Deutschland und Frankreich zusammen
zu ihren köstlichsten Erzeugnissen rechnen. Leider
aber sind solche glückliche Fleckchen nur
selten und größtenteils so entfernt von allem
Handelsverkehr, dafs ihre Fruchtbarkeit nur dem
täglichen Unterhalt einer kleinen Familie zu
statten kommt. Bei zunehmender Bevölkerung
und vermehrter Industrie werden künftige Generationen
aus solchen Gegenden vielleicht die
Hauptquellen des Nationalreichthums hervorgehen
sehen, indessen zu unsrer Zeit die Betriebsamkeit
ihrer Bewohner in der leichten Befriedigung
der ersten Bedürfnisse untergeht und von
den fürerst noch nicht zu hebenden Übeln des
Sclavendienstes, der «Schwierigkeit des Absatzes
und der allgemeinen Indolenz unabwendbar gehemmt
wird. — Die Producte die von hieraus
nach der Capstadt gebracht werden,-sind Butter,
getrocknete Früchte und Wein. Letzterer ist
von so besondrer Güte, dafs er die lange Fracht
nach der Capstadt gut zu machen im Stande ist.
D e Be e r verkauft dort das halbe Ohm (zwei
Anker) zu 4° bis 50 Thalern und eine Probe
davon, die ich nach Europa mitbrachte, ward
von Kennern dem Constantiawein fast gleich geschätzt.
Weiter in das Gebirge hinein giebt es
noch Plätze von ähnlicher Ergiebigkeit, unter
denen sich besonders der, der Wittwe V an der
Burg und ein andrer, der einem Dänen Namens
Niel sen gehört, auszeichnen. Dieser ein wohlunterrichteter
Mann, hat seinen grofsen Über-
flufs an Orangen nicht besser zu nutzen gewufst,
als
als indem er aus den Blüthen und den Schalen
der Früchte das aetherische Oel zu gewinnen
suchte, welches ihm so gut gelungen ist, dafs er
aus dem Absatz dieses leicht zu verführenden
Products bereits grofsen Gewinn zog. Neuerlich
hatte er auch angefangen, zu ähnlichem Zweck
Pfefferminze, Anis und Fenchel anzupflanzen und
hatte an den Apothekern der Capstadt, die bisher
diese aetherischen Oele aus Europa hatten
müssen kommen lassen, begierige Käufer seiner
Waare gefunden. Meines Wissens ist dieses der
erste Versuch der Art, der in Africa gemacht ist.
Die Zahl seiner Sina- und Man d arin enäpfel-
| Bäume betrug 244. Er hatte in -diesem Jahr 83
I Scheffel getrockneter Pfirschen und 400 Pfund
■ Rosinen nachN der Capstadt ■ zu Markte gebracht
■ und gewann dessen ungeachtet in ergiebigen Jah-
Iren noch 12 — iS Legger guten Weins.
Da die Trauben, welche in dieser Gegend
■ wachsen, nicht alle von der Güte sind, die sie
lauf der Kweek-Valley haben, so werden sie
| meistens nur zum Brannteweinbrennen benutzt
lund die nördlichen Gegenden Koüb, Nieuwe-
| veld und Roggeveld von hieraus mit diesem Ar-
|tik e l versehen. Bei de B e e r war man eben be—
I schäftigt, aus den Trebern und den aussortirten
I schlechteren Trauben Branntewein zu brennen,
I der aber bei aller Stärke einen unangenehmen
I Nebengeschmack hatte, der allem von capischen
I Trauben destillirten Spiritus eigen ist und von
I Bestandteilen herrühren soll, die bei einiger-
I maafsen häufigem Genufs zugleich sehr nachthei-
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