
abgebissen xmd die Giftsäcke herausgenommen,
dient ihnen das Thier selbst noch zur Nahrung
und wohl wissen sie es, dafs auch die giftigste
Schlange unschädlich zu geniefsen ist, und dafs
ihr Gift nur dann tödtet, wenn es unmittelbar
dem Blute beigemischt wird. Die Züge der wandernden
Heuschrecke versorgen den Buschmann
zuweilen auf lange Zeit mit einer erwünschten
Speise. Wie leicht es auch wird, mit den Händen
soviele zu fangen, als zur Sättigung hinreichen,
so ist er dennoch darauf bedacht, den
Vorrath zu vermehren, und legt zu dem Ende
lan«*e und tiefe Graben an,o VawuFs denen die hineingefallenen
Heuschrecken sich nicht so leicht
wieder erheben und davonfliegen können. Besonders
lieben diese Wilden die grofsen weifsen
Ameisen oder Termiten und deren Eier zur Nahrung.
In dem Lande, das sie bewohnen, ist zwar diejenige
Art, welche die oben beschriebenen grofsen
Haufen baut, selten, allein es giebt dort eine andre,
um weniges kleinere, ^^che u n te r der Erde
baut und grofse Flächen mit ihren Gängen untergräbt.
Diese Gänge sind alle parallel mit der
Oberfläche des Bodens gezogen und durchkreuzen
sich tausendfach. In dem Mittelpunct einer
solchen Fläche graben die Buschmänner ein Loch,
das um ein beträchtliches tiefer geht, als die
Fläche des Netzes der Gänge, und sind nun ge-
wifs, nach einigen Stunden auf dem Boden des
Loches eine grofse Menge dieser Thiere zu finden,
die von allen Seiten aus den abgeschnittenen
Gängen hineinfallen. Zu gewissen Jahrszei-
I ten oder bei bevorstehender Veränderung des
I Wetters sind diese Thierchen besonders geschäf-
I tig; man sieht sie in grofser Menge auf die
[ Oberfläche kommen, und an den Eingängen ihrer
I Schachte Stängel und Splittern und Blättchen wie
I zu einem Dache aufhäufen. Dies ist der günstige
I Zeitpunct, den die Buschmänner zu ihrem Fange
I benutzen.
Wie karg auch die Natur in diesem dürren
I Lande mit der Ausspendung ihrer Gaben gewe-
I sen ist, so hat doch das Bedürfnifs den Busch-
I mann die Benutzung manches Gewächses kennen
I gelehrt, womit er gelegentlich seinen Hunger zu
I stillen im Stande ist. Mehrere Arten von Liliengewächsen
haben eine mehlige nahrhafte Zwie-
I bei, die in der Asche gebraten, der Castanie an
[ Wohlgeschmack nahe kommt. Wenn die Blüthe
I abfällt, ist die Zwiebel am efsbarsten, aber es
[ giebt auch schädliche, Brechen erregende Arten,
I die ein Ungeübter leicht mit den efsbaren ver-
I wechselt. Manche Arten von Mesembryantke-
| mum tragen eine angenehm säuerliche saftige
I Frucht, von den Golonisten Hottentottenfeige
I genannt, und jenseits des grofsen Flusses nähren
1 sich die Buschmänner von der knolligen Wurzel
I ihres B,2Kambroo, einer noch unbestimmten, den
| Botanikern bis hieher fremd gebliebenen Pflanze.
Demnach ist kein Landstrich so unfruchtbar,
dafs er nicht soviel hervorbringen sollte, als nö-
thig ist, das elende Leben dieser Wilden zu
! fristen. In einigen Gegenden, wie eben an den
Ufe rn des grofsen Flusses, befriedigen sie leicht