
des Doctor Go wen in jene Gegenden geschickt
ward und die wo möglich bis an die Besitzungen
der Portugiesen iq, der Gegend von Mosambique
Vorzudringen angewiesen war, scheint leider verunglückt
zu sein, denn im Mai 1810 hatte man
noch keine Nachricht von ihr, und die Berichte,
die sie im September 1807 von den Grenzen der
Colonie zurückgesandt hatte, waren noch immer
die neuesten. Von dem regen Forschungsgeist
der Engländer darf man aber erwarten, dafs er
sich durch solche unglückliche Beispiele nicht
werde zurückschrecken lassen und ehe ein neues
Jahrzehend vergeht, hoffe ich durch wackere
Männer von dieser Nation meine Erfahrungen
erweitert und berichtigt zu sehn.
Wenige Wochen nach meiner Zurückkunft
sandte General Janssens abermals zwei Offi-
ciere, den Rittmeister de Labat und den Artil-
leriecapitan Mossel in einige näher gelegne Gegenden
der Colonie. Des unstäten Lebens einmal
gewöhnt, machte ich mit Freuden von seiner
Erlaubnifs Gebrauch, diese Herrn zu begleiten,
hauptsächlich um mich über die Gebirgsgegend
an den Quellen des Rivier zonder end näher
zu belehren, die auf der eben damals vollendeten
Karte der Colonie nur mangelhaft dargestellt
war. Ich verliefs in ihrer Gesellschaft am
23sten October die Capstadt, um zum vierten—
male die Colonie zu durchreisen. Zwei Tage
hielten wir uns in Stellenbosch auf, zogen dann
über das Gebirge und langten bei dem warmen
Bade am Zwarteberg an demselben Tage an,, als
Herr Doctor Hassner in Gegenwart einer zahlreichen
Gesellschaft von angesehenen Personen
aus der Capstadt den Grundstein zu dem neuen
Brunnenhause legte. Die mehrsten dieser Herrschaften
gebrauchten eben das heilkräftige Bad
und rühmten die bessere Pflege und Bewirthung,
die jetzt .hier den Gästen zu Gebote stehe. Die
allgemein herrschenden gastfreundlichen Grundsätze
vertragen sich nicht mit der Einrichtung
von Wirthshäusern auf europäischen Fufs. Daher
bezahlt hier, wie in den Gasthöfen zu Stellenbosch
und in der Capstadt, der Fremdling dem
Wirth nicht jedes Einzelne, sondern geniefst alles
frei was der Vorrath eben bietet, wofür er beim
Scheiden eine gewisse vorher für jeden einzelnen
Tag bedungene Summe entrichtet. So bezahlte
man hier täglich drei Thaler für Wohnung,
Speise und Trank und nur was man an europäischen
Weinen begehrte, ward besonders berechnet.
Bei den Brüdern in Baviaonskloof’y die wir
sodann wieder besuchten, fanden wir ein auf
ähnliche Weise eingerichtetes Wirthshaus, in
welchem sie, bei dem immer sich mehrenden
Andrang von Fremden, jetzt ihre Gäste gegen
eine billige Vergütung beherbergten. Dann wurden
die Ufer des Rivier zonder end und die Waldungen
längs dem Gebirge abermals durchstreift
und auch Zo etemelks - Ualley wieder begrüfst.
Hier erlebten wir am 2ten Nov. einen der fürchterlichsten
Orcane, die je in der Capcolonie
beobachtet waren. Die alten ehrwürdigen Eichen
vor dem Hause des Posthalters wurden durch die