
tentotten sehr ähnlich, nur sind die Wangenknochen
und Kinnladen minder vorstehend, und das
ganze Gesicht runder, als bei den mehrsten ändern
Stämmen. Um dep Mund haben Alle einen
characteristischen schlaffen Zug, der ihnen, zusammengenommen
mit den trüben halbtrunknen Augen
und einer rauhen heisern Ausrede ein voll-
kommnes Air débauché giebt. Und in der That
trügt dieser Zug nicht} denn die Koranas sind
ein wollüstiges Volk, ohne kriegerischen Muth,
ohne erhebliche Körperkraft. — Ihre Kleidung
sind Mäntel aus bereiteten Rinder- oder Antilopenfellen,
von etwas anderm Schnitt und kleiner
als die Mäntel der Beetjuanen, auch nie aus meh-
vern kleinen Fellen zusammengenäht. Dagegen
ist es bei ihnen Mode, in die Haarseite des Mantels
allerhand artige dädalische Figuren einzuschaben.
Ihren übrigen Putz an Hals- Ohr- und
Armringen, erhandeln sie von den Beetjuanen.
Sie halten viel auf ihr Vieh und behandeln es
mit mehr Sorgfalt, als die ändern Stämme und als
der gröfste Theil der Colonisten. Vorzüglich berühmt
ist ihre Geschicklichkeit im Abrichten der
Ochsen zum Reiten und Tragen, so dafs die Beetjuanen
sie darin für ihre Meister erkennen und
die Reitochsen von ihnen gern im Handel anneh-
men. Diese Thiere gehen eben so gut Galopp
und Pafs wie den Trab und legen in kurzer Zeit
ansehnliche Räume zurück. Dabei werden sie
durchaus nicht grausam behandelt, - sondern nur
mit einer dünnen Gerte angetrieben, ja der Reuter
versäumt es nie, wenn er abgestiegen, den
J Ochsen eine Viertelstunde leiten zu lassen, damit
I er langsam abkühle. Die Zügel gehn an einen
I durch die Nase gesteckten Pflock, als Sattel dient
I ein Schaf- oder Ziegenfell, und darauf sitzen sie
I so fest, dafs es selbst dem wildesten Ochsen nicht
I leicht glückt, seinen Reuter abzuwerfen. Acker-
I bau treiben sie gar nicht. Ihre Wohnungen sind
I runde Hütten, wie die der Koossa, doch weniger
I geräumig. Ein Paar Felle und Matten, worauf sie
I schlafen, einige lederne Knappsäcke und eine Art
I kannenförmiger Gefäfse, die sie aus dem vollen
I Holze schneiden, nebst ein Paar Kalbassen und
I Bambusrohren, machen den ganzen Hausrath aus.
■ Ein Messer von Beetjuana-Fabrik tragen die Mehr-
■ sten in einer Scheide am Halse, desgleichen ei-
I nen kleinen Beutel oder eine Schildkrötenschale
■ zum Aufbewahren der Pfeife, des .Tabaks und
I Feuerzeuges, i
Sie haben keine feste Wohnplätze, sondern
■ ziehen oft von einem Ort zum ändern, nehmen
■ aber immer (gegen die Gewohnheit der übrigen
■ Stämme) die Stäbe und Matten, aus welchen ihre
I Hutten bestehen, mit. Alle Habseligkeiten wer-
I den sehr compendios auf die geduldigen Ochsen
■ gepackt, und in wenigen Augenblicken ist ein
I ganzes Korana-Dorf abgebrochen und auf dem
■ Marsch. —- Ihre Regierungsform ist die der übri-
■ gen Hottentottenstämme. Der Reichste im Kraal
■ ist Gaptein, das heifst Vorfechter, Sprecher
■ oder Anführer, ohne dafs ihm diese Würde rich-
■ terliches Ansehn gäbe.« Seine Autorität ist viel-
I mehr sehr beschränkt und Niemand hält sich ge