
Armee gewesen sein. Als wir uns nach diesen
etwas angelegentlicher erkundigten, stockte seine
Antwort, er versicherte nur, wir würden sie nicht
wiederfinden, so dafs uns der Verdacht entstand,
auch diese Unglücklichen haben von seinen Händen
den Tod gefunden.
An Oalela und Go 1 a fiel mir auf, dafs beide
schielten, was ich an den mehrsten von Saim
behs nähern Verwandten bemerkt habe. Übrigens
war der Aufzug dieser Prinzen ein wenig
ärmlich, und an die Stelle der schönen Tigerfelle
womit sie am Vischrivier prunkten, waren Krosse
von Antilopen- und Schaffellen getreten, die zwar
noch den kafferschen Schnitt hatten, aber hin und
wieder kahle Stellen und Löcher zeigten, die sonst
kein Kaffer duldet. Auch fehlte ihrer Haut der
glänzende Überzug, und sie klagten uns als ein
wesentliches Übel, dafs es hier keine Färbesteine
gebe, und dafs sie sich nur mit Fett und Asche
einschmieren könnten.
Am mehrsten beunruhigte uns eine Nachricht,
wodurch die Kaffern uns besonders vom weitern
Vordringen abzumahnen suchten, die nemlich,
dafs bei den Völkern, die wir besuchen wollten,
die Kinderblattern herrschten und dafs schon viele
Menschen daran gestorben seien. Ungeachtet
aller angewandten Bemühung blieb sie kein Ge-
heimnifs für unsre africanischen Gefährten, die
ohnehin schon durch so viele Mühseligkeiten der
Reise schwierig gemacht, durch die neue Gefahr
in solche Furcht geriethen, dafs sie nichts als den
unabwendbaren Tod von der Fortsetzung der Reise
erwarteten. Die Kinderblattern hatten im Jahr
in der Gapstadt gewüthet und damals mehr
als zwei Drittheile der Einwohnerzahl hinweg ger
a f f t , schon der Name dieser Krankheit machte
I jeden Africaner zittern, wir konnten unsern Ge«
fdhrten daher ihre Besorgnisse so sehr nicht verargen.
Sie erklärten geradezu, dafs sie jede andre
Gefahr mit uns zu theilen bereit seien, der
sich Muth und Entschlossenheit entgegen setzen
lasse, aber an dieser elenden Krankheit zu ster-
Iben, scheine ihnen zu gräfslich, als dafs sie uns
[nicht lieber den Dienst aufkündigen sollten. Wir
[suchten sie zu überreden, dafs das ganze Gerücht
[wahrscheinlich von den Kaffern ersonnen worden,
[um uns zum Einstellen der weitern Reise zu be-
[ wegen, und dafs wir ja sehr thöricht erscheinen
[müfsten, wenn wir durch ein blofses Gerede uns
[von unserm Vorhaben abschrecken Hessen, ohne
[vorher selbst zu untersuchen. Durch diese Vorstellungen
gelang es, sie etwas zu beruhigen; die
■Unmöglichkeit aber, ohne uns die Rückreise an-.
Izntreten, hatte bei reiferer Überlegung wohl am
[mehrsten dazu beigetragen, sie folgsamer zu ma-
[ chen.
Die Nähe der Kaffern ward uns zu lästig und
■ zu bedenklich, als dafs wir länger an diesem Or-
[ te hätten verweilen sollen, und gegen unser anfängliches
Vornehmen brachen wir schon am fol-
[ genden Morgen von der Furth des Oranjeriviers„
| die den Koranaschen Namen Priskab trägt, wie-
I der auf. Diese Stelle der Durchfahrt, < ist sehr
glücklich gewählt j denn der Flufs macht hier eine