
net glücklich bewerkstelligten Landung an irgend
einem Puttcte der Westküste die ohnehin sehr
schwache Situation der Capstadt auch gegen den
tapfersten Widerstand ihrer Vertheidiger sehr
bald zum Fall bringen mufsten. Es war also allerdings
auch auf diesen möglichen Fall vorzu-
sehn und ein Pünct zu suchen, von welchem
aus man, nach einem möglichen unglücklichen
Treffen, auch mit einer kleinen Macht Widerstand
zu leisten und das unmittelbare Mitwirken
der Flotte unmöglich zu machen hoffen konnte.
Von der Eroberung der Capstadt mufste das
Schicksal der ganzen übrigen Colonie nicht abhängig
sein, sondern vielmehi’ der Besitz, der
Hauptstadt dem Feinde dadurch verkümmert werden,
dafs man eine Position nahm, durch welche
seine Verbindung mit dem Innern der Colonie
abeeschnitten und die Zufuhr an Lebensmitteln • j
verwehrt würde. —■ Schon von Degrandpre
und ändern Kriegskundigen, die die Situation
der Capstadt aus diesem Gesichtspuncte betrachtet
hatten, war auf die Bergkette von Hotten-
toctschholland und den darüber führenden Pafs
als auf eine, zu einer solchen Position besonders
günstige Gegend hingedeutet worden und
mehrere genaue Untersuchungen der ganzen Situation,
die General Janssens zu wiederholten
Malen selbst anstellte, bestärkten ihn in seinem
Entschsluse, sich jenen Pals > (Hotcentotstehhol-
lancLs-Kloof) zu einem vielleicht nöthigen Rückzüge
offen zu halten und dort der überlegenen
feindlichen Macht Trotz zu bieten. ;
Indessen waren, um die Ausführung dieses
vorsorglichen Plans möglich zu nyachen', noch mancherlei
Vorkehrungen zu treffen. Es mufste vor
Allem dafür gesorgt werden, dafs es der kleinen
Macht nicht an Vorräthen von Lebensmitteln
und Munition fehle, wenn sie jene feste Stellung
auf den unwirthbaren Höhen des Gebirges eingenommen
haben würde. Die Anlegung von
Magazinen jenseits des Gebirges war daher die
zunächst erforderliche Maafsregel, deren Ausführung
inzwischen durch den sehr dürftig ausgefallenen
Ertrag der letzten Kornerndte sehr schwierig
und mühsam gemacht wurde. Man durfte
aber hoffen, diese Schwierigkeiten durch zeitige
Fürsorge und Beharrlichkeit nach und nach aus
dem Wege zu räumen und eine zu erwartende
glücklichere Erndte mufste sie, wenn anders der
Feind bis dahin Zeit liefs, ganz heben.
Zur Bestimmung des Locals für die anzulegenden
Vorräthe und um alle die übrigen nöthigen
Anordnungen zu treffen, war es nothwendig,
dafs eine vertraute Person in jene Gegend gesandt
würde, die mit den Absichten des Gouverneurs
hinlänglich bekannt wäre und bei den
Golonisten in einem gewissen Ansehn stände,
um in seinem Namen Befehle ertheilen zu können.
Diese Eigenschaften fanden sich in der
Person dös Artillerie - Capitains Pa r a v i c ini di
Cape l l i , der zugleich Aide de Camp des Gouverneurs
war. und ihn auf seiner Reise zu den
Kaffern begleitet hatte, vereinigt. Ihn beauftragte
daher General Janssens zu dem oben
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